Die Nacht auf der Matratze sollte erholsam für Dich und Deinen Rücken sein. Eine wichtige Voraussetzung dafür ist der passende Härtegrad. Die Matratzen werden üblicherweise von den Herstellern in den Härtegraden von H1 bis H5 zugeordnet. Es gibt allerdings keine einheitliche Regelung, sodass die Wahrnehmung je nach Hersteller variiert.

Welche Matratze für Dich am besten ist, hängt von Deinem Körpergewicht und dem Schlafverhalten ab. Bist Du etwas schwerer, ist eine härtere Matratze notwendig, welche Dir eine bessere Stabilität verleiht. Für Kinder und leichtere Personen ist eine weiche Matratze zu empfehlen, da diese empfindlicher reagiert.

Hast Du Dich für eine Matratze entschieden, kann eine böse Überraschung auftreten. Nach einigen Nächten stellst Du fest, dass die Matratze sich zu hart anfühlt. Sie vermittelt einen anderen Eindruck als noch beim Probeliegen und es fällt Dir schwer darauf die Nacht zu verbringen.

Wird eine Matratze mit der Zeit von allein weicher oder behält sie für immer diesen Komfort bei?

Woran erkennst Du eine zu harte Matratze?

Eine Matratze sollte im Idealfall der Belastung Deines Körpers und der Wirbelsäule nachgeben. Du legst Dich auf sie und sinkst genau so tief ein, wie dies für Deinen Rücken optimal ist. Das Ziel sollte sein, dass die Wirbelsäule ihren natürlichen Verlauf beibehält und weder zu stark gekrümmt oder gebogen wird.

Ist die Matratze zu hart, erkennst Du dies daran, dass die Auflageflächen Deines Körpers nicht tief genug einsinken. Dies stellt vor allem bei Seitenschläfern ein großes Problem dar. Schulter und Beckenbereich liegen zu hoch. Dadurch ergibt sich in der Seitenansicht der Eindruck, als würde die Wirbelsäule leicht gebogen werden. Mit der Zeit treten Verspannungen auf, die vor allem im Schulterbereich mit Schmerzen[1] verbunden sind.

Anders als es oftmals Mythen darstellen, ist eine harte Matratze nicht gesünder für den Rücken. Für Deinen Körper solltest Du immer die Variante finden, die optimal auf Dich abgestimmt ist.

Wie der Schaumstoff reagiert

In den Schlafzimmern wird überwiegend eine Kaltschaummatratze eingesetzt. Diese bietet die Vorteile, dass sie relativ günstig in der Fertigung ist und dennoch einen hohen Schlafkomfort ermöglicht. Doch wie verändert sich ihr Schlafkomfort mit der Zeit?

Beim Schaumstoff handelt es sich um ein Material, welches sowohl auf Feuchtigkeit als auch die Körpertemperatur reagiert. Mit zunehmender Feuchtigkeit und Wärme wird sie weicher. Der Effekt ist dabei nicht ganz so stark ausgeprägt wie bei einer Memory-Schaumstoff Matratze, doch in der Nacht deutlich wahrnehmbar.

Körperwärme - Matratze
Durch den Einfluss der Körperwärme wird der Schaumstoff in der Nacht weicher

Ein komplett erwärmter Kern besitzt nur noch rund 60% seiner ursprünglichen Stützkraft. Er wird während der Nacht also wesentlich weicher. Nach dem Aufstehen kühlt der Schaumstoff wieder ab und gewinnt seine eigentliche Rückstellkraft zurück.

Wie stark der Schaumstoff auf die Feuchtigkeit und Wärme reagiert hängt von seiner Gestaltung ab. Dringen diese tief in den Kern vor, wird dieser dementsprechend weicher. Unmittelbar bemerkst Du beim Hinlegen, dass die Matratze durchaus weniger Widerstand bietet.

Empfindest Du die Matratze am nächsten Morgen als zu hart, wird Dir diese Erkenntnis wenig bringen. Denn dann sind die einsetzende Wärme und die Feuchtigkeit nicht genug, um den Schaumstoff weicher werden zu lassen.

Bei hochwertigen Schaumstoffmatratzen ist nicht zu erwarten, dass diese weicher werden. Der Schaumstoff ist so gefertigt, dass dieser auch nach Jahren noch seine hohe Stützkraft beibehält. Dies ist ein Qualitätsmerkmal, um etwa die Bildung von Kuhlen in der Matratze zu vermeiden.

Modelle im unteren und mittleren Segment können allerdings noch einer Veränderung unterlegen sein. Dies ist vor allem nach dem Kauf noch zu bemerken. Das Material wird allerdings nur minimal weicher. Eine harte Matratze wird also nicht plötzlich wesentlich weicher.

Die Eingewöhnungszeit

Beim Kauf einer neuen Matratze ist es durchaus normal, dass diese sich etwas zu hart anfühlt. Hast Du vorher eine zu weiche Matratze genutzt, ist es eine große Umstellung nun auf der härteren Unterlage zu schlafen. Dein Körper hat vorher eventuell eine Schonhaltung eingenommen und weiß gar nicht, wie ein natürlicher Schlaf sich anfühlt.

Empfindest Du eine neue Matratze als zu hart, solltest Du Dir und der Matratze Zeit geben. Wie bereits angesprochen ist es durchaus möglich, dass das Material etwas weicher wird und auch Deine Wahrnehmung verändert sich. Nach einem Zeitraum von zwei bis drei Wochen kannst Du ein besseres Fazit darüber ziehen, ob sich die Matratze immer noch zu hart anfühlt.

Versuche die Matratze in den ersten Wochen nicht zu schonen. Setze sie der gewöhnlichen Belastung aus und nimm unterschiedliche Schlafpositionen ein, um eine schnellere Gewöhnung zu ermöglichen. Dann wirst Du nach einigen Nächten bereits einen positiven Effekt bemerken und auf der Matratze besser schlafen.

Wie gehst Du mit einer harten Matratze um?

Wie solltest Du mit einer zu harten Matratze umgehen, die sich selbst nach zwei bis drei Wochen noch nicht gut anfühlt?

Lattenrost

Befindet sich die Matratze auf einem Lattenrost, besteht die Möglichkeit diesen anders einzustellen. Hast Du die Möglichkeit die Härte der einzelnen Abschnitte zu beeinflussen? Dann konfiguriere den Lattenrost so, dass Du insgesamt weicher liegst.

Topper

Die wohl einfachste Möglichkeit, um auf einer härteren Matratze besser zu schlafen, besteht in der Anschaffung eines Toppers. Beim Topper handelt es sich um eine Auflage, die zum Beispiel aus einem Kaltschaum oder einem Visco-Schaumstoff besteht. Diese Topper sind wenige Zentimeter dick und weicher als eine Matratze. Sie passen sich flexibler an Deinen Rücken an und geben punktelastisch nach.

Generell ist bei Rückenschmerzen oder einer unangenehmen Matratze die Anwendung eines Toppers zu empfehlen. Dieser ist ein fester Bestandteil eines Boxspringbettes und auch bei regulären Matratzen ein komfortables Hilfsmittel.

Umtausch

Ist die Matratze zu hart und nicht zu erwarten, dass diese weicher wird, ist der Umtausch[2] der richtige Schritt. Die meisten Händler gewähren beim Kauf eine gewisse Anzahl an Probenächten. Diese können von 30 bis 90 Nächten reichen. Dieser Zeitraum ist ausreichend, um den Komfort der Matratze einzuschätzen.

Empfindest Du die Matratze als zu hart, dann wende Dich an den Händler und schildere Dein Problem. Die Matratze wird dann zu einem festgelegten Zeitraum abgeholt und Du erhältst entweder den Kaufpreis erstattet oder eine weichere Ausführung. Auf diese Weise gehst Du beim Onlinekauf kein Risiko ein und wirst mit Sicherheit die für Dich passende Variante finden.

Wird die Matratze weicher?

Schaumstoffmatratzen mit einem hohen Raumgewicht sind so gestaltet, dass sie eine hohe Belastung über einen längeren Zeitraum standhalten. Sie werden auch nach einigen Jahren noch ihre ursprüngliche Stabilität beibehalten. Dadurch ist sie für einen längeren Zeitraum einsetzbar und falls Du mit dem Schlafkomfort zufrieden bist, wirst Du Dich lange daran erfreuen.

Bei Matratzen mit einem niedrigeren Raumgewicht ist zu erwarten, dass diese aufgrund des Einwirkens von Wärme und Feuchtigkeit etwas weicher werden. Der Effekt ist allerdings gering und ein Warnhinweis, dass Kuhlen schneller auftreten.

Empfindest Du Deine Matratze auch nach der Eingewöhnungszeit von zwei bis drei Wochen als zu hart, dann tausche diese entweder um oder nutze einen Topper, um ein weicheres Liegegefühl zu erhalten. Finde Dich nicht mit einer zu harten Matratze ab, sondern gönne Dir und Deinem Körper immer den optimalen Schlafkomfort.

Ähnliche Beiträge

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert