Babys und Kleinkinder benötigen viel Schlaf. Sie stehen noch ganz am Anfang der Entwicklung und müssen jede Menge Energie aufbringen, um zu wachsen. Die Anstrengung führt dazu, dass Dein Baby während der ersten Monate bis zu 18 Stunden am Tag schläft. Das ist völlig normal und kein Grund zur Sorge.

Auch danach ist der Schlafbedarf[1] wesentlich höher als bei Erwachsenen. Bis zu 14 Stunden schlafen Kleinkinder. Dabei unterscheidet sich das Schlafverhalten in den ersten Jahren noch. Es wird kaum die Nacht durchgeschlafen, sondern in mehrere Abschnitte über den Tag und die Nacht verteilt.

Schläft Dein Kleinkind plötzlich viel? Dann muss dies kein Grund zur Sorge sein. Die folgenden Ursachen sind für den gestiegenen Schlafbedarf verantwortlich.

Gründe für den plötzlichen Schlafbedarf

Ändert sich das Verhalten Deines Kindes, schrillen bei Dir die Alarmglocken. Vielleicht ist es krank oder machst Du etwas falsch?

Keine Sorge, falls Dein Kleinkind plötzlich anfängt viel zu schlafen, ist dies selten ein Hinweis darauf, dass der Kinderarzt besucht werden muss. Die folgenden Ursachen führen meist zum höheren Schlafbedarf.

Kleinkind zahnt

Kind zahnt und schläft plötzlich viel
Das Zahnen kann vorübergehend zu dem höheren Schlafbedarf führen

War Dein Kind in den vergangenen Nächten unruhig. Hat es gequengelt, geschrien und ließ sich nur schwer beruhigen?

Dann könnte es sein, dass nun die ersten Zähne durchkommen. Für Dein Kind stellt dies eine ungewohnte Belastung[2] dar. Die Schmerzen stören den Schlaf und die Müdigkeit verstärkt die Symptome. Insgesamt also eine turbulente Zeit sowohl für Kind als auch Eltern.

Hat es die ersten stressvollen Tage überstanden, wird Dein Kind womöglich den versäumten Schlaf aufholen. Es ist nicht verwunderlich, dass nach den Strapazen der Schlaf nachgeholt wird und die Schlafenszeit deutlich länger ausfällt. Gönne Deinem Kleinkind diese Erholung und unterstütze es beim Zahnen.

Hilfreich ist es, wenn Du Deinem Kind etwas zum Kauen gibst. Hierfür gibt es weiche Beißringe, die für Kleinkinder geeignet sind. Auch Gemüsesticks trainieren das Zahnfleisch und helfen den Zähnen beim Durchbruch.

Sind die Schmerzen zu stark, dann erweist sich Kälte als lindernd. Nimm hierfür einen kalten Löffel und lege diesen auf die Wange. Die Kälte senkt das Schmerzempfinden, sodass Dein Kind etwas Erholung erhält.

Wetterumschwung

Verändert sich das Wetter, ist dies auch für manchen Erwachsenen eine hohe Belastung. Insbesondere eine schwüle Wetterlage stellt eine große Herausforderung für den Kreislauf[3] dar.

Bei Deinem Kind kommt erschwerend hinzu, dass es kaum in der Lage ist die Körpertemperatur selber zu regulieren. Es ist darauf angewiesen, dass Du die Kinderwiege oder das Bett so einrichtest, dass eine angenehme Temperatur vorherrscht.

Im Schlafzimmer sollte eine Temperatur von 16 bis 18 Grad vorliegen. Ist es deutlich wärmer, wird der Schlaf Deines Kindes beeinträchtigt. Es schläft schlechter, wird häufiger wach und macht insgesamt einen gereizten Eindruck auf Dich. Da der Schlaf weniger erholsam ist, schläft Dein Kleinkind plötzlich viel mehr, um sich dennoch genügend auszuruhen.

Versuche ein Aufheizen des Schlafzimmers Deines Kindes so gut wie möglich zu verhindern. Verwende eine dünne Schlafkleidung und verdunkel die Fenster, sodass die Hitze weniger eindringt. Während des Tages kannst Du auch einen Ventilator aufstellen. Nachts sollte jedoch der Ventilator beim Schlafen ausgeschaltet werden. Die Zugluft könnte ansonsten schädlich für Dein Kind sein.

Entwicklungssprung

Schläft Dein Kind unerwartet viel, kann dies auch mit der Entwicklung zusammenhängen. Womöglich hat es den gesamten Tag gespielt und benötigt daher mehr Zeit, um die Eindrücke im Schlaf zu verarbeiten. Dies ist wichtig, um etwa die Koordination oder sprachliche Fähigkeiten zu entwickeln.

Beginnt Dein Kind gerade damit die ersten Schritte zu gehen oder wurde ein ähnlicher Meilenstein in Angriff genommen, ist der gesteigerte Schlafbedarf nicht ungewöhnlich. Solche Entwicklungssprünge sind mit viel Anstrengung verbunden, die zu einer höheren Müdigkeit führen.

Wann sollte der Kinderarzt aufgesucht werden?

Dass Dein Kleinkind plötzlich viel schläft, lässt sich mit dem speziellen Schlafverhalten erklären. Es ist noch kein ausgeprägter Tag-Nacht-Rhythmus vorhanden und jedes Kind benötigt unterschiedlich viel Schlaf. Treten jedoch die folgenden Symptome auf, solltest Du den plötzlichen Schlafbedarf mit dem Kinderarzt abklären.

Länger anhaltende Schlafstörungen

Kleinkind Schlafstörungen
Ist Dein Kind über einen längeren Zeitraum müde, sollten die Schlafstörungen mit dem Kinderarzt abgeklärt werden

Schläft Dein Kind nicht nur mal für wenige Tage länger, sondern hält dieser Zustand für länger als eine Woche an, kann dies auf Schlafstörungen hinweisen. Schläft Dein Kind nicht nur länger, sondern wird häufiger wach und wirkt müder als gewöhnlich, dann kläre dieses Verhalten lieber mit dem Kinderarzt ab. Anhaltende Schlafstörungen[4] beeinträchtigen die Entwicklung und eine erholsame Nachtruhe ist für Dein Kind immens wichtig.

Keine Zunahme an Gewicht

Wirkt Dein Kind appetitlos und nimmt kaum noch an Gewicht zu? Dann kann dies am Zahnen liegen, dass die Nahrungsaufnahme schwer fällt. Außerhalb des Zahnens deutet die Appetitlosigkeit auf andere Beschwerden hin. Der höhere Schlafbedarf kann in diesem Zusammenhang mit Koliken oder weiteren Verdauungsbeschwerden auftreten.

Lustlos während des Tages

Erweist sich der Schlaf als wenig erholsam und ist Dein Kind auffällig müde und lustlos? Möglicherweise laboriert Dein Kind an einer Infektion und benötigt mehr Ruhe. Hält dieser Zustand für mehrere Tage an und ist keine Besserung in Sicht, sollte dies mit dem Kinderarzt abgeklärt werden.

Fieber

Ebenso ist eine erhöhte Temperatur ein Zeichen dafür, dass Dein Kind an einer Infektion oder anderen Krankheit leidet. Im Nackenbereich kannst Du selber relativ gut feststellen, ob die Körpertemperatur erhöht[5] ist. Miss die Temperatur danach mit einem Fieberthermometer und suche den Arzt auf. Bei Kindern unter 3 Monaten gilt die Empfehlung, dass ab einer Temperatur von 38 Grad der Kinderarzt aufzusuchen ist.

Deshalb schläft Dein Kleinkind plötzlich viel

Das Schlafverhalten von Kleinkindern ist noch deutlich wechselhafter als bei Erwachsenen. Zwar schlafen Babys gerne bis zu 18 Stunden am Tag, doch dieser Schlafbedarf legt sich mit zunehmendem Alter. In den kommenden Monaten benötigen Kleinkinder durchschnittlich rund 14 Stunden Schlaf. Dennoch kann es dazu kommen, dass vom einen auf den anderen Tag mehr geschlafen wird. Meist hängt dies mit der natürlichen Entwicklung und dem Tagesablauf zusammen.

Fühlt sich Dein Kind müde und scheint den zusätzlichen Schlaf zu benötigen, dann störe es dabei nicht. Erst wenn weitere Begleiterscheinungen auftreten, ist der Kinderarzt der richtige Ansprechpartner. In den meisten Fällen wird es sich jedoch um eine natürliche Phase der Entwicklung handeln, die für einen kurzen Zeitraum mit einem erhöhten Schlafbedarf einhergeht.

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