Auf einen Blick
Babys befinden sich noch ganz am Anfang ihrer Entwicklung und benötigen daher viel mehr Schlaf, als Erwachsene. Es ist nicht ungewöhnlich, dass Babys bis zu 16 Stunden schlafen[1]. Für frisch gebackene Eltern ist es sogar ganz angenehm, wenn das Baby durchschläft und nicht schreit.
Doch was, wenn das Baby den ganzen Tag schläft? Dann können schnell Sorgen bei den Eltern entstehen, dass es dem Baby nicht gut geht und vielleicht sogar eine Krankheit vorliegt.
Wie solltest Du damit umgehen, dass Dein Baby den ganzen Tag schläft und ist dies ein echter Warnhinweis? Erfahre in diesem Ratgeber mehr über das Schlafverhalten der Babys und wie Du damit umgehst.
Gewöhnliche Schlafdauer von Babys
Zunächst solltest Du beachten, wie viel Schlaf Babys eigentlich benötigen. Denn es ist gar nicht so ungewöhnlich, dass Babys die meiste Zeit des Tages verschlafen[2]. Dies mag Dir zwar viel vorkommen, sollte Dich aber nicht beunruhigen.
Für Neugeborene gilt, dass diese eigentlich nicht zu viel schlafen können. Ihr Tagesablauf besteht im Wesentlichen aus essen und schlafen. Der Körper befindet sich im Wachstum und die Anstrengung wird mit einem hohen Schlafbedarf kompensiert.
Dabei schlafen Babys aber nicht immer tief und fest. Über den Tag verteilt halten sie mehrere Nickerchen, wachen Mal auf, verlangen nach Nahrung und schlafen danach weiter. Dies ist vollkommen normal nach der Geburt.
Der Schlafbedarf[3] reduziert sich aber schon nach den ersten Lebensmonaten. Nun beginnen die Babys die Welt zu erkunden und wahrzunehmen. Spielsachen werden gegriffen und mit den Eltern kommuniziert.
Grob werden die folgenden Durchschnittswerte für den Schlafbedarf von Babys angegeben:
Dies sind nur grobe Richtwerte. Innerhalb der angegebenen Werte wirst Du bereits feststellen, dass große Schwankungen vorkommen. Falls Dein Baby etwas aus dem Rahmen fällt und etwas mehr oder weniger schläft, ist dies noch kein Grund zur Beunruhigung.
Jedes Baby ist anders und es ist in Ordnung, wenn der Schlafbedarf sich unterscheidet. Auch der Schlafrhythmus ist von Baby zu Baby verschieden[4]. Während manche schon früh die Nacht durchschlafen und länger am Stück im Land der Träume wandeln, bevorzugen andere Babys mehrere kleine Nickerchen.
Einige Stunden Schlaf am Tag
Für Babys ist es nicht ungewöhnlich, bis zu 16 Stunden am Tag zu schlafen. Sie benötigen die langen Erholungsphasen, um die gewonnenen Erfahrungen zu verarbeiten. Schläft Dein Baby auch nach 6 Monaten noch so lange, solltest Du darauf achten, ob weitere Auffälligkeiten bestehen. Ein Besuch beim Kinderarzt ist sicherheitshalber zu empfehlen.
Ein ernstes Warnsignal ist es erst, wenn Dein Kind älter als 6 Monate ist und immer noch einen solch hohen Schlafbedarf hat, wie kurz nach der Geburt. Normalerweise sollte die Schlafdauer in diesem Alter schon deutlich zurückgegangen sein. Schläft es aber weiterhin so viel, ist der Gang zum Kinderarzt empfehlenswert. Dieser kann abklären, ob medizinische Gründe für den langen Schlaf vorliegen.
Gesunder Schlafrhythmus Deines Babys
Der Tagesablauf und das Schlafverhalten des Babys werden vor allem von der Ernährung gesteuert[5] [6]. Da die Hauptaktivitäten nur das Essen und das Schlafen sind, kannst Du selber durch das Füttern beeinflussen, wie Dein Baby schläft. Doch wie sieht eigentlich der optimale Schlafrhythmus aus?
Neugeborene benötigen nicht nur viel Schlaf, sondern auch Nahrung. Sie brauchen viel Energie, um zu wachsen. Etwa 8 bis 12 Mal am Tag solltest Du Dein Neugeborenes füttern.
Doch schläft Dein Baby erst, wirst Du vielleicht davon absehen, es wecken zu wollen. Schließlich ist es als Elternteil auch mal angenehm, wenn das Baby schläft. Schläft Dein Baby und es ist eigentlich Fütterungszeit, solltest Du es ganz behutsam wecken. Dies ist besser, als eine Mahlzeit auszulassen.
Etwa alle 3 Stunden solltest Du Dein Baby wecken, um ein gesundes Wachstum sicherzustellen. Lässt Du Mahlzeiten aus, um Deinen Kind lieber den Schlaf zu gönnen, kann dies mit einer Gewichtsabnahme einhergehen. Dies ist für das Kind viel gefährlicher, als mal während des Schlafes geweckt zu werden.
Deshalb schläft Dein Neugeborenes so viel
Neugeborenes schläft bis zu 18 Stunden am Tag
Dass das Baby den ganzen Tag schläft wird wahrscheinlich nicht auf eine Krankheit zurückzuführen, sondern natürlich sein.
Während der ersten Monate ist es also völlig normal, dass Dein Baby fast den gesamten Tag über schläft. Doch welche Gründe könnten im zunehmenden Alter für den übermäßigen Schlaf vorliegen?
Ist Dein Kind schon einige Monate alt und schläft immer noch häufig am Tag, können Krankheiten als Ursache infrage kommen. Hierzu zählen zum Beispiel:
Bist Du Dir unsicher, ist es besser, Dein Baby vom Kinderarzt untersuchen zu lassen. In der Mehrheit der Fälle werden aber keine solch „ernsten“ Gründe vorliegen.
Es kann auch einfach ein Wachstumsschub sein, der dazu führt, dass Dein Baby etwas mehr schlafen muss. Isst Dein Baby ausreichend und entwickelt sich prächtig, wird der hohe Schlafbedarf in der Regel nicht krankhaft sein.
Tipps für das Schlafverhalten Deines Babys
Neben den medizinischen Ursachen können auch Eltern dafür verantwortlich sein, dass das Baby den ganzen Tag über schläft. Eine Ursache könnte im Spielverhalten liegen.
Spielst Du nachts mit dem Baby, um es etwa zum Einschlafen zu bringen, könnte es sich so sehr daran erfreuen, dass der gegenteilige Effekt eintritt. Anstatt einzuschlafen, möchte es lieber weiter spielen und ist daher am Tag übermüdet. Besser ist es also, nur während des Tages zu spielen.
Während des Tages sollte der Raum nicht abgedunkelt sein. Babys benötigen zwar viel Schlaf, den holen sie sich aber auch, wenn es etwas heller ist und es in der Wohnung lauter zugeht. Um das Schlafverhalten zu verbessern, solltest Du Deinem ganz normalen Alltag nachgehen. Dadurch wird verhindert, dass dem Baby ein sehr leichter Schlaf antrainiert wird.
Gründliche Schlafhygiene
Um den Schlaf erholsamer zu gestalten, ist es hilfreich auf die Schlafhygiene zu achten. Diese beschreibt Grundregeln, wie etwa das Einhalten fester Schlafenszeiten und die Gestaltung einer gesunden Schlafumgebung.
Jeden Morgen solltest Du das Baby zu einer festen Zeit wecken. Dadurch wird bereits ein konsistenter Rhythmus befolgt und das Baby wird nicht so viel während des Tages schlafen, dass es nachts nicht mehr einschlafen kann.
Um den Schlaf zu fördern, kannst Du auch eine Federwiege oder eine Hängewiege nutzen. Diese ahmen die natürlichen Bewegungen nach, die Babys schon im Mutterleib verspüren. Dadurch ist eine besonders hohe Geborgenheit geboten.
Auswirkungen der Schlafprobleme auf Dein Baby
Dass Dein Neugeborenes den Großteil des Tages schläft, ist also nichts Schlechtes. Denn ein gesunder Schlaf ist wichtig für die Entwicklung. Treten Schlafprobleme[7] auf, werden das Wachstum und die gesamte Entwicklung gestört[8] [9]. Dies betrifft sowohl den körperlichen, als auch den geistigen Fortschritt.
Schlafprobleme bei Babys[10] können die Gedächtnisleistung beeinträchtigen und zu Konzentrationsstörungen führen. Sie schreien mehr, sind leichter reizbar und können schneller Aggressionen zeigen. Diese Probleme ziehen sich bis ins Kinder- und Erwachsenenalter durch. In der Folge sinken die schulischen Leistungen und auch die Berufsaussichten sind stark limitiert.
Neugeborenes schläft bis zu 18 Stunden am Tag
Schläft Dein Neugeborenes in den ersten Wochen bis zu 18 Stunden am Tag, liegt dies noch innerhalb der üblichen Werte und ist ein gutes Zeichen. Wächst Dein Kind und ist es in der Entwicklung auf einem gesunden Niveau, musst Du Dir keine Sorgen machen, wenn Dein Neugeborenes den ganzen Tag schläft.
Erst wenn es ab einem Alter von 6 Monaten noch auffällig viel und mehr als 18 Stunden am Tag schläft, solltest Du dieses Verhalten von einem Arzt untersuchen lassen.
Ansonsten solltest Du froh sein, dass Dein Baby schläft und Du mal etwas Ruhe hast. Denn selbst wirst Du wahrscheinlich auch unter einem Schlafdefizit leiden.
Referenzen
1 | Parmelee Jr, A. H., Schulz, H. R., & Disbrow, M. A. (1961). Sleep patterns of the newborn. The Journal of pediatrics, 58(2), 241-250. https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0022347661801649 |
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2 | Nagy Jacklin, C., Ellis Snow, M., Gahart, M., & Maccoby, E. E. (1980). Sleep pattern development from 6 through 33 months. Journal of Pediatric Psychology, 5(3), 295-303. https://academic.oup.com/jpepsy/article-abstract/5/3/295/957601 |
3 | https://www.kindergesundheit-info.de/themen/schlafen/1-6-jahre/schlafbedarf/ |
4 | Chokroverty, S. (1994). An overview of sleep. Sleep disorders medicine, 7-16. https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/B9780750690027500070 |
5 | Rosen, L. A. (2008). Infant sleep and feeding. Journal of Obstetric, Gynecologic & Neonatal Nursing, 37(6), 706-714. https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0884217515301465 |
6 | Brown, A., & Harries, V. (2015). Infant sleep and night feeding patterns during later infancy: Association with breastfeeding frequency, daytime complementary food intake, and infant weight. Breastfeeding Medicine, 10(5), 246-252. https://www.liebertpub.com/doi/abs/10.1089/bfm.2014.0153 |
7 | Bax, M. C. (1980). Sleep disturbance in the young child. British Medical Journal, 280(6224), 1177. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC1601328/ |
8 | Tham, E. K., Schneider, N., & Broekman, B. F. (2017). Infant sleep and its relation with cognition and growth: a narrative review. Nature and science of sleep, 9, 135. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5440010/ |
9 | Saputro, H., & Bahiya, C. (2021). The Effects of Baby Massage to Sleep Quality in Infant Age 1-7 Months. Journal for Research in Public Health, 2(2), 88-97. https://www.jrph.org/index.php/JRPH/article/view/33 |
10 | https://www.pampers.de/baby/schlaf/artikel/schlafprobleme |