Der Schlaf ist für Dein Baby eine Grundvoraussetzung für eine gesunde Entwicklung. Während des Schlafens werden die Eindrücke und Erfahrungen des Tages verarbeitet. Das Gehirn reift und mit jedem Tag merkst Du, was Dein Neugeborenes gelernt hat.

Für Babys ist es natürlich fast den gesamten Tag zu schlafen. Kurz nach der Geburt wachen Neugeborene eigentlich nur für eine Mahlzeit auf oder wenn die Windel gewechselt werden muss. Die restliche Zeit wird vollkommen dem Schlaf gewidmet.

Ein regulärer Tag Nacht Rhythmus ist bei Neugeborenen noch nicht vorhanden. Sie verlassen sich lieber auf Ihre Intuition und wachen auf, falls Sie hungrig sind.

Genügend Schlaf ist demnach wichtig für die Entwicklung und das Wohlbefinden. Um den Schlafbedarf zu erfüllen, wird auch der Tag für die Ruhezeit genutzt.

Schläft Dein Baby tagsüber nicht, kann dies zu Problemen führen. Es schreit vermehrt abends, ist unruhiger und entlädt spürbar seine schlechte Stimmung. Woran kann es liegen, wenn Dein Baby tagsüber nicht schlafen möchte und was kannst Du dagegen unternehmen?

Wie wirkt sich der fehlende Schlaf auf Dein Baby aus?

Der Schlaf ist sowohl für Erwachsene als auch Babys wichtig, um die Gesundheit und das Wohlbefinden zu fördern. Leidest Du unter einem Schlafmangel, sind die Folgen deutlich spürbar. Du fühlst Dich müde, antriebslos und Dein Immunsystem ist geschwächt. Darunter leidet Deine gesamte Lebensqualität, sodass in der Folge häufig Depressionen und weitere Erkrankungen auftreten.

Für Dein Baby ist der Schlaf umso wichtiger[1]. Es benötigt besonders viel Ruhe, um sich von den ganzen neuen Eindrücken zu erholen. Ist der Schlaf Deines Babys gestört, zeigt sich dies an verschiedenen Verhaltensweisen.

Häufigeres Schreien

Der Schlaf ist für den psychischen Ausgleich wichtig. In dieser Ruhephase wird der Stress abgebaut und eine Entspannung tritt ein.

Schläft Dein Baby tagsüber nicht, könnte es anfangen häufiger zu schreien. Es wirkt im Allgemeinen gereizter und aggressiver. Bereits Kleinigkeiten führen dazu, dass die Stimmung umschwenkt und in einem Schreien mündet.

Geringerer Appetit

Baby isst nicht
Schläft Dein Baby nicht genügend, verweigert es häufiger die Nahrungsaufnahme

Schläft Dein Baby tagsüber nicht und leidet unter der Müdigkeit, wird es wahrscheinlich über einen geringeren Appetit verfügen. Es möchte nicht mehr so häufig gefüttert werden und die Nahrungsaufnahme gestaltet sich als schwieriger. Achte daher darauf, dass Dein Baby wie gewünscht wächst und an Gewicht zunimmt.

Entwicklung ist gestört

Der gesunde Schlaf ist förderlich für die Entwicklung. Ein Schlafmangel geht häufig mit Entwicklungsstörungen einher. Die üblichen Meilensteine erreicht Dein Baby erst zu einem späteren Zeitpunkt und diese Verzögerungen können sich bis zum Erwachsenenalter durchziehen. Bemerkst Du, dass Dein Baby erst später anfängt sich selbstständig auf den Bauch zu drehen, die ersten Worte zu sagen oder zu laufen, könnte dies auf den fehlenden Schlaf zurückzuführen sein.

Weshalb möchte Dein Baby tagsüber nicht schlafen?

Welche Gründe gibt es, die dazu führen, dass Dein Baby tagsüber nicht schläft? Jedes Baby ist individuell und daher gibt es kein „Patentrezept“, welches genau erklärt, wieso sich Dein Baby auf diese Weise verhält. Nachführend sind die häufigsten Ursachen aufgeführt, die bei Deinem Baby dazu führen, dass es nicht tagsüber schläft.

Übermüdung

Baby gähnen
Gähnt Dein Baby, deutet dies auf die Müdigkeit hin

Ist Dein Baby müde, solltest Du denken, dass es möglichst leicht einschlafen wird. Doch wird der Schlaf zu lange hinausgezögert und es tritt eine Übermüdung auf, ist genau das Gegenteil der Fall.

Denn die hohe Müdigkeit geht mit einem Stress einher. Dein Baby ist diesem Stress ausgesetzt und es fällt umso schwerer einzuschlafen. Die Übermüdung stellt somit einen Teufelskreis dar, denn durch das schlechte Einschlafverhalten gerät der Schlafrhythmus noch mehr durcheinander, sodass die Müdigkeit verstärkt wird.

Leg Dein Baby bei den ersten Anzeichen der Müdigkeit[2] ins Bett und versuche nicht den Schlaf hinauszuzögern. Dann tritt die Übermüdung nicht auf und Dein Baby schläft tagsüber problemlos.

Schlafregression

Dein Baby durchläuft kontinuierlich eine Entwicklung. Ab etwa dem 4. Monat wird ein intensiver Entwicklungsschub bei den meisten Babys vernommen.

Dies geht auch am Schlafverhalten nicht spurlos vorüber. War der Schlaf davor wenig geregelt und gab es kaum eine innere Uhr, scheint nun ein mehr oder weniger geregelter Schlaf aufzutreten.

Zunächst bedeutet diese Umgewöhnung jedoch, dass Dein Baby kürzere Nickerchen abhält und tagsüber kaum schläft. Damit könnte eine Übermüdung einhergehen.

Innerhalb weniger Wochen sollte Dein Baby wieder ausgiebiger schlafen. Die Schlafregression im 4. Monat[3] ist eine natürliche Ursache, weshalb Dein Baby tagsüber kaum schläft und geht nach wenigen Wochen meist von allein zurück. Dennoch ist es sinnvoll eine förderliche Schlafhygiene anzugewöhnen.

Ungeregelter Tagesablauf

Dein Baby verfügt zwar kaum über eine innere Uhr, doch mit einem geregelten Tagesablauf gibst Du eine gewisse Struktur, an die es sich gewöhnen kann. Ist die Struktur nicht altersgerecht und kaum auf Dein Baby abgestimmt, könnte der Schlaf darunter leiden. Versuche daher eine feste Struktur beizubehalten und gewöhne Deinem Neugeborenen einen Tag Nacht Rhythmus an.

Störungen des Schlafes

Die Schlafumgebung ist ebenfalls wichtig, damit Dein Baby ungestört schlafen kann. Gerade während des Tages können laute Geräusche oder das Licht zu einem mangelhaften Schlaf führen. Versuche die Schlafumgebung so angenehm wie möglich zu gestalten und Störungen zu vermeiden.

Nicht genügend Aktivitäten

Wie bei Erwachsenen ist es auch bei Deinem Baby wichtig, dass es über ausreichend Aktivitäten verfügt. Innerhalb der ersten Monate wird Dein Baby zwar kaum in der Lage sein sich aktiv zu bewegen, doch Du solltest die Wachzeit aktiv nutzen. Spiele mit Deinem Baby, lege es für kurze Zeit in die Bauchlage und führe Koordinationsübungen durch. Dann wird es von ganz allein die Müdigkeit verspüren und sanft wieder einschlafen.

Tipps, um Dein Baby zum Einschlafen zu bewegen

Du hast nun einige Gründe erfahren, die dazu führen, dass Dein Baby beim Ein- und Durchschlafen Probleme hat. Folgend erhältst Du einige Tipps, mit denen Du den Schlaf Deines Babys förderst, damit es auch am Tage die Ruhe genießt und nicht unter einem Schlafmangel leidet.

Feste Tagesstruktur

Dein Baby wird von sich aus kaum einen geregelten Tag und Nacht Rhythmus besitzen. Es schläft für drei bis vier Stunden am Stück, wacht auf, möchte etwas zu essen und legt sich danach wieder schlafen.

Als Elternteil hilft es, wenn Du Deinem Baby eine gewisse Tagesstruktur verleihst. Dazu gehört, dass Du eine feste Abend- sowie Morgenroutine durchführst. Dadurch erhält Dein Baby eine Orientierung und wird sich an diesen Ablauf gewöhnen. Es weiß instinktiv, wann die Schlafens- und Essenszeiten sind und wird seltener unter den Schlafstörungen leiden.

Bei Müdigkeit schlafen legen

Zeigt Dein Baby erste Anzeichen der Müdigkeit, dann lege es schlafen und versuche nicht den Schlaf hinauszuzögern. Dies würde nur mit einem größeren Stress einhergehen und das Einschlafen erschweren. Die Müdigkeit zeigt sich unter anderem auf diese Weise:

Reiben der Augen
Häufigeres Gähnen
Runzeln der Stirn
Nuckeln am Daumen
Glasige Augen

Lege Dein Baby in die Kinderwiege und gönne es die benötigte Ruhe. Andernfalls wird das Schlafverhalten gestört und der Stress nimmt zu.

Den Tag aktiv gestalten

Baby Aktivität
Spiele mit Deinem Baby, damit es müde wird und besser tagsüber schläft

Die wenigen Stunden, die Dein Baby am Tage wach ist, solltest Du interessant gestalten und mit Aktivität füllen. Natürlich ist es für Dein Neugeborenes auch in Ordnung mal für einige Zeit einfach in der Wiege zu liegen und die Umgebung zu beobachten. Bevor jedoch der nächste Schlaf eintritt, sollte es zumindest etwas spielen oder Bewegung erhalten.

Neugeborene sollten nicht länger als zwei Stunden am Stück wachbleiben. Es wirken jede Menge Reize und Eindrücke auf Dein Baby während der ersten Monat ein. Bleibt es für mehrere Stunden wach und erhält keine Aktivität, tritt kaum die benötigte Müdigkeit ein und das Einschlafen wird zu einem Problem.

Einschlafrituale

Körper und Geist orientieren sich an bestimmten Ritualen und Gewohnheiten. Als Elternteil liest Du abends vielleicht gerne ein Buch im Bett oder entspannst Dich auf andere Weise, um die Nachtruhe einzuleiten.

Auch für Dein Baby sind Einschlafrituale hilfreich, um zu signalisieren, dass nun die Nacht beginnt. Geeignet sind etwa das Singen eines ruhigen Schlafliedes oder das Vorlesen aus einem Buch. Vermeide hingegen den Fernseher oder zu aufregende Aktivitäten.

Förderliche Schlafumgebung

Für den Schlaf Deines Babys ist es wichtig, dass es sich in der Umgebung wohl und geborgen fühlt. Dazu gehört, dass eine Temperatur im Schlafzimmer von rund 16 bis 18°C eingehalten wird. Das Schlafzimmer ist damit etwas kühler als der übrige Wohnraum.

Die Umgebung sollte zudem abgedunkelt und ruhiger sein. Eine vollkommene Ruhe muss aber nicht geschaffen werden. Es ist in Ordnung, wenn Du Dich in der Wohnung normal verhältst. Dazu gehört, dass auch geringer Lärm in das Schlafzimmer vordringt. Schirmst Du Dein Baby von jeglichen Geräuschen ab, wird es besonders sensibel auf jede Störung reagieren, daher ist etwas „Abhärtung“ durchaus sinnvoll. Bei außergewöhnlichem Lärm, wie etwa einer sehr lauten Straße oder Bauarbeiten, bietet sich die Nutzung eines Weißen Rauschen Gerätes für Dein Baby an.

Achte zudem auf eine ausreichende Luftzirkulation im Babybett oder der Wiege. Halte die Umgebung möglichst minimalistisch und stopfe diese nicht mit Kuscheltieren voll. Diese begünstigen den plötzlichen Kindstod[4] und stören den Schlaf. Mehr Freiraum ist für Dein Baby förderlicher und führt zu einem gesunden Schlafverhalten.

Dein Baby schläft tagsüber nicht – Fördere ein gesundes Schlafverhalten

Falls Dein Baby tagsüber nicht schlafen möchte, könnte dies zu einem Schlafmangel und den damit einhergehenden Beschwerden führen. Dein Baby ist deutlich gereizter, schreit häufiger und die Entwicklung ist gestört.

Indem Du eine bessere Tagesstruktur befolgst, es rechtzeitig schlafen legst und ausreichend beschäftigst, wird es auch tagsüber besser einschlafen. Dennoch könnte auch die Schlafregression im 4. Monat dazu führen, dass das Schlafverhalten Deines Babys durcheinander gerät. Nach wenigen Wochen sollten sich die Probleme legen und wieder ein ausführlicher Schlaf auftreten.

Möchte Dein Baby tagsüber nicht schlafen, dann behalte die Ruhe und verfalle nicht in einen Panikmodus. Beruhige Dein Baby aber bringe es auch bei, wie es selbstständig zur Ruhe findet.

Bei ernsthaften Beschwerden ist der Gang zum Kinderarzt angebracht. Eventuell sorgen auch körperliche Beschwerden für die Schlafstörungen und diese müssen behandelt werden. Ansonsten gilt es, dass Du einen gesunden Tagesrhythmus vorleben solltest, welcher auch Deinem Baby eine Struktur gewährt, damit es tagsüber besser schläft.

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