Eine Hausstaubmilbenallergie stellt eine hohe Belastung dar. Der Schlaf leidet und während des Tages treten Symptome auf, die an eine Erkältung erinnern. Die Lebensqualität sinkt dabei deutlich und eine Tagesmüdigkeit ist eine häufige Begleiterscheinung.

Bist Du selber von der Hausstauballergie betroffen, stehen Dir einige Möglichkeiten offen, besser damit umzugehen. Langfristig bietet sich eine Hyposensibilisierung[1] an, um nicht mehr so extrem auf die Allergene – den Milbenkot – zu reagieren.

Kurzfristig könnte die Anschaffung eines Milbensaugers sinnvoll sein. Dieser vereint verschiedene Funktionen, um mit seiner Saugkraft sowohl die Matratze als auch das Kopfkissen von den Milben zu befreien. Die Kosten eines guten Milbensaugers liegen häufig in einem Bereich von über 50€.

Möchtest Du diese finanzielle Belastung nicht allein tragen, bietet es sich an die Krankenkasse um eine Kostenübernahme zu bitten. Doch lassen sich die Kosten eines Milbensaugers tatsächlich von der Krankenkasse erstatten?

Kein Anspruch auf Kostenerstattung für Milbensauger

Als Hausstauballergiker ist die schlechte Nachricht, dass die Kosten für einen speziellen Milbensauger nicht von der Krankenkasse erstattet werden. Der Milbensauger gilt nicht als notwendiges Hilfsmittel[2], sondern eher als Haushaltsgegenstand. Da dieser auch benutzt wird, um die restlichen Bereiche der Wohnung zu reinigen und nicht ausschließlich für eine Linderung der Allergiesymptome zum Einsatz kommt, ist die Krankenkasse nicht verpflichtet die Kosten zu übernehmen.

Die Krankenkasse übernimmt die Kosten für den Milbensauger nicht, da dieser auch für andere Zwecke einsetzbar und nicht zwingend notwendig ist.

Ein Grund ist hierfür, dass der Milbensauger relativ teuer und die Wirkung kaum bestätigt ist. Selbst nach einem längeren Saugvorgang von 30 Minuten würden nur 10% der Milben aus der Matratze abgesaugt werden. Da sich die Tierchen tief im Inneren befinden, sind diese für den Milbensauger unerreichbar. Daher wird empfohlen, den Milbensauger bei der Erstanwendung für rund 10 Tage jeden Abend zu verwenden. Erst dann stellt sich ein spürbarer Effekt ein und die Milbenpopulation geht deutlich zurück.

Da es effektivere Maßnahmen gibt, unterstützen Krankenkassen Allergiker lieber in diesem Bereich anstatt die Kosten des Milbensaugers zu übernehmen. Wähle daher ein Gerät, welches in Deinem Preisrahmen liegt und probiere selber aus, wie stark Deine Symptome zurückgehen.

Schutzbezüge von der Krankenkasse

Auch wenn bei Milbensaugern keine Erstattung vorgesehen ist, gibt es durchaus andere Mittel, die Dir als Allergiker helfen. Hierzu zählen Schutzbezüge, auch Encasings genannt, die aus einem so feinen Stoff bestehen, dass die Allergene darin sicher verschlossen bleiben. Du kommst mit den Milben und deren Kot nicht mehr in Kontakt, sodass die Allergiebeschwerden deutlich zurückgehen.

Krankenkassen erkennen die hohe Wirksamkeit der Encasings[3] und übernehmen entweder vollständig die Kosten oder leisten zumindest eine Zuzahlung. Um dies zu erreichen, benötigst Du eine ärztliche Bescheinigung, in welcher die Notwendigkeit der Encasings bestätigt wird. Mit dieser Bescheinigung wendest Du Dich an Deine Krankenkasse, welche Dich wiederum an die Vertragspartner vermittelt. Dort kannst Du entweder einfache Schutzbezüge wählen, die vollständig von der Krankenkasse getragen werden oder hochpreisige Encasings bestellen, die zumindest zu einem Teil übernommen werden.

Mit dem Milbensauger die Allergiebeschwerden lindern

Die Krankenkasse unterstützt Dich beim Kauf eines Milbensaugers leider nicht. Dessen Wirksamkeit gilt als nicht ausreichend und er wird nicht als zwingend notwendiges Hilfsmittel eingestuft. Dennoch ist die Anwendung sinnvoll und bei starken Beschwerden hilft es, die Matratze täglich mit dem Milbensauger abzusaugen. Nach ein bis zwei Wochen ist die Milbenanzahl so weit zurückgegangen[4], dass Du darauf Schutzbezüge aufziehen kannst. Die Encasings werden zum Glück von der Krankenkasse bezahlt, sodass in Kombination das Bett sicher ausgestattet ist.

Verwende auf keinen Fall einen gewöhnlichen Staubsauger, um mit diesem das Bett zu reinigen. Dieser verfügt nicht über einen HEPA-Filter und wirbelt die Allergene lediglich auf. Die Beschwerden werden dadurch intensiver und Dein Schlaf leidet darunter.

Entscheide Dich für einen guten Milbensauger, um weniger stark die Hausstauballergie zu spüren. Die Kosten von etwa 50€ musst Du zwar allein tragen, doch die Investition in Deine Gesundheit und Lebensqualität zahlt sich aus. Das Gerät ist viele Jahre nutzbar und erweist Dir einen nützlichen Dienst, damit Du nachts besser schläfst und morgens erholt den Tag beginnst.

Referenzen

Referenzen
1 https://www.apotheken-umschau.de/therapie/therapiearten/hyposensibilisierung-734873.html
2 https://www.allergo-natur.de/kostenfalle-allergiestaubsauger-absaugen-oder-allergie-encasing/
3 https://www.krankenhaushygiene.de/informationen/presseinformationen/pressearchiv/29
4 https://utopia.de/ratgeber/milben-bekaempfen-mit-diesen-hausmitteln-klappts/
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