Wenn wir schlafen, und der Körper und der Geist die Möglichkeit bekommen, sich auszuruhen, sinkt der Blutdruck normalerweise deutlich ab.
Studien zufolge können selbst kleine Änderungen bei der Qualität des Schlafs das Risiko von Herzkrankheiten erhöhen. Den Schlaf zu verbessern ist somit ein wichtiger Ansatzpunkt, wie wir den Blutdruck senken oder Bluthochdruck vorbeugen können.
Hier findest du einige Tipps für besseren Schlaf und erfährst mehr über den Zusammenhang zwischen Schlaf und Blutdruck.
Was passiert mit dem Blutdruck im Schlaf?
Ein nächtlicher Blutdruckabfall um zehn bis zwanzig Prozent ist völlig normal. Alles unter zehn Prozent gilt als Hinweis auf ein medizinisches Problem.
Forscher haben festgestellt, dass eine Abweichung vom üblichen Blutdruckabfall zu einem deutlich erhöhten Risiko, an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung zu sterben, in Verbindung steht. Zu den Faktoren, die den Blutdruckabfall behindern, gehören Schlafapnoe, kurze Schlafdauer und unregelmäßige Schlafenszeiten (etwa durch Schichtarbeit).
Man vermutet, dass hormonelle Ungleichgewichte die Ursache des Problems sind. Während wir schlafen, ändern sich die Spiegel wichtiger Hormone wie Melatonin, Cortisol und Serotonin. Ein guter und ausreichender Schlaf ermöglicht es dem Körper, die richtigen Hormone freizusetzen, um mit Stress und Schwankungen des Blutdrucks umzugehen. Wenn wir allerdings nicht genug guten Schlaf bekommen, können die Hormone ihre Aufgabe nicht erfüllen.
Können wir hohen Blutdruck einfach wegschlafen?
Ausreichender, qualitativ hochwertiger Schlaf ist wichtig für die Kontrolle des Blutdrucks, kann aber chronischen Bluthochdruck nicht heilen. Falls du zu hohe Blutdruckwerte hast, solltest du dich von einem Arzt beraten lassen, welche Strategien du anwenden kannst, um Bluthochdruck (der als chronische Krankheit gilt) zu behandeln.
Guter Schlaf als Ergänzung herkömmlicher Behandlungen
Wenn deine Blutdruckwerte zu hoch sind, kann eine verbesserte Schlafqualität dabei helfen, die Werte in einen gesunden Bereich zu bringen und eine Behandlung mit Medikamenten zu ergänzen.
Wegen der potenziell schweren Schädigungen des Körpers durch einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall sollte man einen erhöhten Blutdruck unbedingt stabilisieren. Das kann mit einem Sartan wie Candesartan geschehen. Bei Menschen mit einer Nierenschwäche kann Torasemid Wirkstoffgruppe der Wahl sein. Bei einer Herzkrankheit ist oft ein Betablocker die beste Option.
Wenn die Werte noch normal oder grenzwertig sind, kann eine Verbesserung der Schlafqualität vielleicht vor Bluthochdruck schützen. Der erste Schritt zu gutem Schlaf besteht darin, genug Stunden für den Schlaf einzuplanen. Menschen, die weniger als sechs Stunden Schlaf pro Nacht bekommen, leiden sehr viel öfter unter Bluthochdruck. Für die meisten Menschen ist es am besten, wenn sie mindestens sieben Stunden lang schlafen können. Allerdings ist das Schlafbedürfnis individuell stark unterschiedlich.
Wenn du trotz aller Bemühungen, genug Schlaf zu bekommen, Schwierigkeiten mit dem Einschlafen oder mit dem Durchschlafen hast, solltest du mit einem Arzt sprechen. Der Grund dafür könnte eine Erkrankung wie Schlafapnoe sein, die oft mit schlechtem Schlaf, Bluthochdruck und einem erhöhten kardiovaskulären Risiko verbunden ist.
Einige Tipps für guten Schlaf
Auch wenn du keine Schlafstörungen hast, können die folgenden Routinen dir helfen, schneller einzuschlafen und die Qualität deines Schlafes zu verbessern:
- Halte jeden Tag dieselben Schlaf- und Aufwachzeiten ein. Das macht es leichter, schnell einzuschlafen.
- Schalte alle Bildschirme mindestens eine Stunde vor dem Schlafengehen aus und mach etwas Entspannendes, beispielsweise Meditieren oder Lesen.
- Vermeide Koffein am Nachmittag und schwere Mahlzeiten oder Alkohol am Abend.
- Schaffe dir eine angenehme Schlafumgebung mit der richtigen Matratze, angenehmen Klängen, der richtigen Temperatur und gedämpftem Licht.
Fazit: Guter Schlaf ist einer der Faktoren für einen gesunden Blutdruck
Bluthochdruck ist ein ernstes Problem für die Gesundheit. Manche Ärzte nennen ihn einen stillen Killer, weil er normalerweise keine Symptome verursacht. Wenn deine Blutdruckwerte zu hoch sind, solltest du ihn regelmäßig messen und die Behandlung, die meist in der regelmäßigen Einnahme von Medikamenten besteht, von einem Arzt begleiten lassen.
Auch guter Schlaf ist ein wichtiger Faktor, um den Blutdruck zu stabilisieren und etwas für die Gesundheit des Herz-Kreislauf-Systems zu tun. Er kann eine wirksame Behandlung jedoch nur ergänzen und den Bluthochdruck nicht heilen.