Der Gedanke, dass sich im eigenen Bett noch kleine andere Tierchen breit machen könnten, löst wahrscheinlich bei den meisten Menschen einen Ekel aus. Du möchtest eigentlich die Nacht in einem sauberen und reinem Ort verbringen und das Bett nicht mit Milben teilen.

Wachst Du morgens mit zahlreichen geröteten Stellen an der Haut auf und besteht ein starker Juckreiz, könnte es sich um Milbenbisse handeln. Wie gefährlich diese sind und wie Du sie behandelst, erfährst Du in diesem Ratgeber.

Milben als schädliche Mitbewohner

Leidest Du unter einer Hausstauballergie, wirst Du bestimmt schon von den Milben gehört haben. Dabei handelt es sich um kleine Tierchen, die mit bloßem Auge nicht zu erkennen sind. Sie nisten sich im Bett und den Polstermöbeln ein und ernähren sich von den Hautschuppen des Menschen.

Die Absonderungen der Milben sind für die Allergie[1] verantwortlich, welche zu geröteten Schleimhäuten, Atembeschwerden und einem Juckreiz führt. Mit einem Milbenspray oder einem Milbensauger lassen sich diese Beschwerden einigermaßen in den Griff bekommen. Wirklich hilfreich sind in erster Linie jedoch Encasings, mit welchen Du die Bettwäsche und Matratze sicher umschließt.

Die Hausstaubmilbe ist zwar für ihre gesundheitsschädliche Wirkung bekannt, mit den Milbenbissen haben diese allerdings wenig zu tun. Denn die Milben, die für die Hausstauballergie verantwortlich sind, beißen nicht.

Hausstaubmilbe - Milbenbiss
Die Hausstaubmilbe ist zwar für Allergiker eine Gefahr, aber nicht für die Milbenbisse verantwortlich

Hierfür sind größere Ableger der Milben zuständig. Sie können mit bloßem Auge erkannt werden und sind als kleine schwarze Punkte wahrnehmbar. Farblich ordnen sie sich in einem rot, weiß oder schwarz ein. Die Bewegungen der Milben sind auf der Haut[2] deutlich zu sehen.

Die größeren Arten ernähren sich nicht von den Hautschuppen des Menschen. Sie beißen sich förmlich in die Haut und vergraben sich darunter. Die Vorstellung darüber ist nicht nur unangenehm, dieser Vorgang wird auch von einem starken Juckreiz begleitet.

Zumeist werden die Milben über Haustiere eingeschleppt. Sie fühlen sich beim Menschen eigentlich wenig heimisch, können diese aber dennoch befallen.

Milbenbisse erkennen

Falls Du morgens mit einer geröteten Haut aufwachst, könnten dafür ganz unterschiedliche Ursachen in Betracht gezogen werden. Handelt es sich vielleicht um einen Mückenstich oder reagierst Du auf ein bestimmtes Material empfindlich? Dann probiere doch eine Naturmatratze aus und prüfe, ob die Beschwerden zurückgehen.

Optisch erinnert der Milbenbiss tatsächlich sehr stark an einen Insektenstich. Es tritt eine deutliche Rötung auf, eine Schwellung ist vorhanden und es juckt extrem.

Manche Milben beißen nur einmal zu und fallen danach von der Haut. In diesem Fall ist ein roter Punkt zu erkennen.

Demgegenüber gibt es die Grabmilbe[3], welche deutlich hartnäckiger ist. Sie gräbt sich unter die oberste Hautschicht und legt darunter ihre Eier ab. Besteht der Verdacht, kannst Du zu einer Lupe greifen und mit diesem Hilfsmittel die Stelle untersuchen. Die Gänge zeichnen sich unter der Vergrößerung deutlich ab und sind klar erkennbar.

So unangenehm die Vorstellung ist, dass sich Milben unter die Haut graben können, die gesundheitlichen Folgen sind vernachlässigbar. Einzig der starke Juckreiz stellt eine Beeinträchtigung dar, welcher behandelt werden sollte.

Wie fühlen sich die Milbenbisse an?

Ähnlich wie beim Äußeren sind die Symptome auch beim Milbenbiss vergleichbar mit einem Insektenstich. Im Vergleich zur Mücke fühlt sich der Milenbiss aber wesentlich intensiver an. Der Juckreiz kann bis zu 14 Tage anhalten und auch die Schwellung ist wesentlich hartnäckiger.

Um Gewissheit zu haben, ob es sich um eine Grabmilbe handelt, ist eine genauere Untersuchung mit der Lupe notwendig. Rein von den Symptomen sind die Milbenbisse zunächst sehr ähnlich. Nur mit der Lupe ist eindeutig erkennbar, ob die Milbe sich auch unter der Haut einnistet.

Handelt es sich um Grabmilben, können diese die Krätze[4] auslösen. Nach rund 5 Wochen schlüpfen die Larven aus den Eiern und verursachen einen extremen Juckreiz. Sie bewegen sich unter der Haut und müssen behandelt werden. Werden diese Milben ignoriert, können sie sich immer weiter ausbreiten und zu einem chronischen Befall werden.

Wie gefährlich sind die Milben?

Der Kontakt mit Milben ist sicherlich unangenehm und kann Deinen Schlaf stören. Wie bei einem Insektenstich ist bei einem einfachen Milbenbiss aber keine besondere Vorsicht notwendig. Er heilt von selber ab und stellt kein gesondertes Risiko dar.

Ein Sonderfall sind hingegen die bereits erwähnten Grabmilben. Diese lösen einen starken Juckreiz aus, der neben dem anfänglichen Biss, nach einigen Wochen auf die geschlüpften Larven zurückzuführen ist. Hierbei ist dringend der Arzt aufzusuchen und der Körperkontakt zu vermeiden. Die Milben sind hoch ansteckend und können sich bei Kontakt auf andere Personen übertragen.

Ist der Juckreiz stark, besteht das Verlangen diese Stellen zu kratzen. Daher auch die Bezeichnung der Krätze. Das Kratzen sollte nach Möglichkeit vermieden werden. Es beeinflusst den Heilungsverlauf negativ und es können weitere Entzündungen oder bleibende Narben entstehen.

Wie gefährdet sind Kinder?

Kinder - Hohes Gras
Kinder halten sich vermehrt in hohen Gräsern auf und sind daher anfälliger für Zecken

Zu den Milben zählen übrigens auch Zecken, welche sich vom Blut der Menschen ernähren. Kinder sind einer höheren Gefahr ausgesetzt mit Zecken[5] oder anderen Milben in Kontakt zu kommen. Sie spielen eher in der Natur und halten sich in den Lebensräumen der Milben auf.

Als problematisch gestaltet sich der Umgang, falls das Kind mit den Krätzmilben in Kontakt gerät. Hier müssen die Eltern ganz besonders aufpassen, dass es zu keiner Übertragung kommt.

Hausstauballergiker

Leidest Du unter der Hausstauballergie, wirst Du über die Gefahr der Milben bereits Bescheid wissen. Die Hausstaubmilben sind für die Milbenbisse jedoch nicht verantwortlich.

Für Allergiker besteht daher keine größere Gefahr. Allergische Reaktionen auf die Milbenbisse sind extrem selten. Hausstauballergiker reagieren zudem auf den Milbenkot und nicht den direkten Kontakt.

Was kannst Du gegen die Milben unternehmen?

Hausstaubmilben befinden sich praktisch in jedem Haushalt. Es ist kaum möglich sich gegen diese zu wehren und früher oder später werden sie das Bett und die Polstermöbel befallen.

Bei den Milben anderer Art sieht es etwas anders aus. Hier kannst Du effektiver gegen diese vorgehen und verhindern, dass diese Dich befallen.

Achte nach dem Spaziergang im Wald darauf, ob Dein Hund Milben eingeschleppt hat und sorge für hygienische Bedingungen in Deinem Schlafzimmer. Wasche die Bettwäsche regelmäßig bei hohen Temperaturen und verwende eine Allergiker Bettwäsche, um zu verhindern, dass Milben sich im Bett wohlfühlen.

Wurden bei einer Person Krätzmilben festgestellt, solltest Du engen Körperkontakt meiden. Beim Partner gilt deshalb vorübergehend etwas mehr auf Abstand zu gehen, damit sich die Milben nicht übertragen.

Mit geeigneten Vorsichtsmaßnahmen kannst Du Dich ebenfalls gegen diese juckenden Milben schützen. Hierzu gehört lange Kleidung und dass Du Spaziergänge im hohen Gras meidest.

Ansonsten gibt es noch Möglichkeiten die Milben sowie die Symptome zu behandeln. Hierfür kannst Du zum Beispiel Neemöl verwenden, welches auch in Milbensprays zum Einsatz kommt. Der Geruch vertreibt die Milben, sodass keine Bisse mehr auftreten sollten.

Gegen den Juckreiz gibt es einige Salben, die ebenfalls für Linderung sorgen. Es gibt einige wirksame Varianten, die auf natürliche Inhaltsstoffe basieren und auch für Kinder geeignet sind.

Wann ist der Arzt gefragt?

Im Normalfall sollten die Symptome nach einem Milbenbisse in den kommenden Tagen nachlassen. Zwar sind die Bisse deutlich spürbarer als etwa bei einem Mückenstich, doch sollte sich eine Linderung einstellen.

Ist keine Besserung in Sicht, ist der Arzt gefragt. Besteht der Verdacht, dass Du unter den Krätzmilben leidest, dann ist in jedem Fall der Arzt der richtige Ansprechpartner. Dieser kann mit Salben oder Tabletten gegen die Milben ankämpfen und verhindern, dass der Befall chronisch wird.

Bist Du Dir unsicher und möchtest Deine Symptome[6] lieber beim Arzt abklären, dann scheue Dich nicht vor einem Besuch. Der Juckreiz stellt eine hohe Belastung dar, welcher Du Dich nicht unnötig aussetzen musst.

Mit den Milbenbissen umgehen

Milben sind kleine Tierchen, die auf verschiedenste Weise für einige Personen zu Problemen werden. Manche leiden unter der weitverbreiteten Hausstauballergie, während andere von Milbenbissen geplagt werden.

Dabei sind die Milbenarten klar voneinander abzugrenzen, die entweder zu den typischen Symptomen der Allergie oder einem Milbenbiss führen. Hausstaubmilben sind kleiner und beißen nicht. Hingegen sind die beißenden Milben teilweise mit dem bloßen Auge erkennbar.

Milbenbisse äußern sich in einer ausgeprägten Schwellung und Rötung. Sie besitzen eine große Ähnlichkeit mit Insektenstichen.

Zur Sicherheit ist es angeraten, die betroffene Stelle mit einer Lupe zu untersuchen. Sind Gänge und kleine Milben erkennbar, handelt es sich wahrscheinlich um Grabmilben. In diesem Fall ist eine Behandlung mit Salben oder Tabletten angezeigt, um diese Art zu vertreiben. Unbehandelt könnten sich ansonsten die Larven unter der Haut ausbreiten und zu einem extremen Juckreiz führen.

Ansonsten ist der Milbenbiss aber recht harmlos. Für Hausstauballergiker stellt er keine besondere Gefahr dar und mit einer Salbe lässt sich der Juckreiz in den Griff bekommen.

Hält der Juckreiz länger an, dann suche den Arzt auf, um eine geeignete Behandlung zu erfahren. Andernfalls klingen die Beschwerden zumeist von allein ab und ähneln sehr einem Mückenstich.

Referenzen

Referenzen
1 https://www.allergie-freizeit.de/allergieformen/milbenallergie/
2 https://www.dfnt.de/ratgeber/milben-im-haus/
3 https://de.wikipedia.org/wiki/Grabmilben
4 https://www.netdoktor.de/krankheiten/kraetze/
5 https://www.kindergesundheit-info.de/themen/krankes-kind/zeckenschutz0/
6 https://www.apotheken-umschau.de/krankheiten-symptome/hautkrankheiten/kraetze-ansteckung-symptome-und-behandlung-739623.html
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