Möchtest Du während der Nacht kurz auf die Toilette oder fühlt sich Dein Kind in der Dunkelheit nicht wohl, hilft ein Nachtlicht die Umgebung aufzuhellen. Das Nachtlicht leuchtet nicht zu stark, ist aber ausreichend, um genügend Orientierung zu bieten und ein geborgenes Gefühl zu vermitteln.
Die meisten Nachtlichter greifen auf ein rötliches Licht zurück. Dieses gilt als sanft und fördert den Schlaf. Bevorzugst Du lieber ein bläuliches oder weißes Licht?
Dann solltest Du diese Wahl bei einem Nachtlicht überdenken. Denn das bläuliche Licht wirkt sich negativ auf den Schlaf aus. Weshalb dies der Fall ist, erfährst Du im folgenden Artikel.
Der natürliche Tag-Nacht-Rhythmus
Zunächst ist es vorteilhaft zu erfahren, wie der natürliche Tag-Nacht-Rhythmus bestimmt wird. Denn davon wird im Wesentlichen begründet, weshalb ein bläuliches Nachtlicht nicht empfehlenswert ist.
Die innere Uhr des Menschen orientiert sich stark am natürlichen Sonnenauf- und Untergang. Selbst durch den Einsatz des künstlichen Lichtes hat sich daran grundlegend nichts geändert.
Unser Körper ist so programmiert, dass mit dem Hereinbrechen der ersten Sonnenstrahlen in das Schlafzimmer die Aufwachphase eingeläutet wird. Dies geschieht aufgrund der verminderten Ausschüttung des Schlafhormons Melatonin. Nimmt die Netzhaut Deines Auges das leichte Sonnenlicht[1] wahr, wird die Produktion des Melatonins gestoppt. Du gehst sanft in die Wachphase über.
Am Abend tritt genau der gegenteilige Effekt ein. Der Körper nimmt nicht mehr das Sonnenlicht auf und daher wird das Schlafhormon vermehrt ausgeschüttet. Im Dunkeln fühlst Du Dich zwangsweise müder und bereitest Dich auf den Schlaf vor. Ist Dein Schlafverhalten gesund, wirst Du zu später Stunde von allein ohne Probleme in den Schlaf finden.
Einem solch natürlichen Rhythmus zu folgen ist mit dem modernen Alltag kaum vereinbar. Gerade im Winter musst Du Deine innere Uhr überlisten. Du stehst auf, wenn die Sonne sich noch nicht blicken lässt und gehst weit nach Einbruch der Dunkelheit schlafen.
Künstliches Licht kann einen ähnlichen Effekt auf Deine innere Uhr haben wie das natürliche Licht. Diesen Umstand kannst Du zum Beispiel mit einem Tageslichtwecker oder Wake-Up-Light positiv ausnutzen. Diese Lampen simulieren einen Sonnenaufgang, sodass Du selbst im Winter wesentlich stressfreier in den Tag startest.
Weshalb das bläuliche Licht wachhält
Dein natürlicher Tagesrhythmus wird also deutlich vom Licht beeinflusst. Ist es dunkel, bedeutet dies für Deinen Körper eine Ruhephase und das Sonnenlicht versetzt Dich in einen Wachzustand.
Mit der zunehmenden Elektrifizierung und dem Einsatz des künstlichen Lichtes begann der Mensch sich nicht mehr an diesen natürlichen Sonnenrhythmus zu halten. Zunehmend wurde der Körper durch künstliche Lichtquellen ausgetrickst.

Studien[2] zeigen, dass bläuliches Licht den Schlafrhythmus beeinflusst. Das bläuliche Licht ist dabei nicht nur in tatsächlich blauen Lichtquellen zu finden. Die Lichtfarbe setzt sich aus einem breiten Spektrum zusammen. Weißes Licht enthält ebenfalls große Teile der bläulichen Wellenlänge.
Trifft das bläuliche Licht auf die Netzhaut Deines Auges, vermittelt dies Deinem Körper den Anschein, als würde die Sonne noch am Himmel stehen. Demzufolge wird die Produktion des Schlafhormons Melatonin unterdrückt und der Körper im Wachzustand belassen.
Gleiches gilt, wenn Du ein weißes LED-Nachtlicht einsetzt. Dieses sendet auch das Licht im bläulichen Farbspektrum aus, sodass es schwerfällt einzuschlafen. Ebenso trifft dies auf Bildschirme, wie etwa vom Smartphone[3] oder einem Computer Monitor zu. Daher sind diese elektronischen Geräte am Abend lieber abzustellen, damit ein ungestörter Schlaf gewährleistet wird.
Wie sieht das perfekte Nachtlicht aus?
Ein Nachtlicht ist ein gutes Mittel, um Deinem Kind die Angst vor dem Schlafen im eigenen Kinderbett zu nehmen. Es ist völlig natürlich, dass diese sich allein in einer dunklen Umgebung fürchten.
Als Gegenmaßnahme kannst Du zum Beispiel ein Nachtlicht mit Sternenhimmel verwenden. Dieses erhellt nicht nur das Kinderzimmer, sondern wirkt beruhigend. Mit sanften Bewegungen wird der Himmel an die Decke projiziert und sorgt dort für Ablenkung. Solch eine Ausführung ist allerdings nicht für die gesamte Nacht ausgelegt, sondern soll lediglich das Einschlafen erleichtern.
Muss Dein Kind während der Nacht aufstehen, sollte es dafür keine helle Lampe einschalten müssen. Das helle Licht versetzt den Körper in Alarmbereitschaft und erschwert das Einschlafen. Hilfreicher ist für diese Situation ein Nachtlicht mit Bewegungsmelder. Diese reagieren auf Dein Kind und schalten sich selbstständig ein. Das Licht ist relativ schwach aber ausreichend, um etwa den Weg zur Toilette zu leuchten. Im Bett wieder angekommen kann Dein Kind viel leichter einschlafen und muss nicht erst wieder zur Ruhe kommen.
Um den Schlaf zu fördern, bieten sich Nachtlichter für Kinder an. Diese sind so gestaltet, dass sie entweder in der Steckdose befestigt werden oder sicher auf dem Nachttisch stehen. Sie sind robuster gefertigt und halten auch einen Sturz aus.
Farblich ist es von Vorteil, wenn das Nachtlicht leicht rötlich erscheint. Bei dieser Lichtfarbe ist das bläuliche Licht nicht vertreten und beeinflusst demnach auch den Schlaf nicht negativ.
Auf das bläuliche Licht verzichten
Schlafstörungen sind selbst bei Kindern keine Seltenheit mehr. Der schulische Stress[4] und der gestiegene Medienkonsum am Smartphone sorgen dafür, dass es schwerfällt, die notwendige Ruhe zu erhalten.
Auch das Nachtlicht könnte als Auslöser für diese Probleme in Frage kommen. Ein bläuliches Licht sorgt dafür, dass das Schlafhormon Melatonin nicht produziert wird und der Körper nicht in die Schlafphase übergeht.
Nutzt Du ein helles, weißes Nachtlicht, könnte dies die innere Uhr beeinträchtigen. Dein Kind mag sich zwar wohler fühlen, doch für den Schlaf ist dieses Licht kontraproduktiv. Daher ist es sinnvoll im Kinderzimmer kein weißes oder bläuliches Nachtlicht einzusetzen. Verwende lieber eine rötliche Variante, um den Schlaf zu fördern. Dann wird Dein Kind viel erholsamer die Nacht verbringen und ausgeruht in den Tag starten.