Auf einen Blick
Schimmelpilze an den Wänden stellen eine große Beeinträchtigung der Wohnung dar. Der Schimmel sieht nicht nur unschön aus, er geht auch mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen einher. Die Atemwege[1] werden belastet und gerade für Kinder können langfristige Schäden entstehen.
Auch in der Matratze kann sich der Schimmel bilden. Ist diese zu feucht und wird nicht ausreichend belüftet, bietet die Matratze ideale Bedingungen für den Schimmel.
Erfahre, wie Du den Schimmel aus der Matratze entfernst und wieder gesund die Nacht im Bett verbringst.
Ursache für den Schimmel auf der Matratze
Grundsätzlich unterscheidet sich der Schimmel an den Wänden oder der Matratze nicht. Es handelt sich um die gleichen Schimmelpilze, die unter denselben Bedingungen wachsen.
Eine Voraussetzung für die Bildung des Schimmels ist genügend Feuchtigkeit. Diese entsteht im Bett vor allem durch das nächtliche Schwitzen. Jede Nacht verliert der Mensch einige 100ml Schweiß, welcher sich in der Matratze sammelt. Selbst wenn Du eigentlich nicht viel schwitzt und es im Schlafzimmer nicht zu warm ist, wirst Du zum feuchten Klima im Bett beitragen.

Feuchtigkeit
Schimmelsporen fühlen sich in einer feuchtwarmen Umgebung wohl. Daher breiten sie sich bevorzugt im Badezimmer oder der Küche aus. Aber auch die Matratze bietet ideale Lebensbedingungen, falls sich dort die Feuchtigkeit sammelt. Schwitzt Du vermehrt oder liegt die Matratze auf dem Boden, zieht die Feuchtigkeit in das Innere. Stelle daher immer eine ausreichende Belüftung sicher, damit die Matratze trocknet und kein Schimmelrisiko besteht. Ist die Feuchtigkeit zu hoch, zeigt sich dies durch einen muffigen Geruch.
Das Tückische an dem Schimmelpilz ist, dass dieser sich meist auf der Unterseite befindet. Du siehst die Sporen auf der Oberseite gar nicht und der Schimmel kann sich unbemerkt ausbreiten. Dennoch wirst Du die gesundheitlichen Beeinträchtigungen bemerken.
Die Unterseite ist deshalb öfter vom Schimmel betroffen, weil dort die Luftzirkulation eingeschränkter ist. Die Feuchtigkeit sammelt sich[2] und die Matratze ist dauerhaft feucht. Das Risiko ist besonders hoch, wenn Du anstatt eines Lattenrostes eine durchgehende Unterlage verwendest.
Ebenso ist auch die Luftfeuchtigkeit im Schlafzimmer ein Faktor, der nicht unterschätzt werden darf. Gerade im Sommer, wenn es draußen warm ist und Wärmegewitter aufziehen, kann das Schlafzimmer nicht immer genügend Feuchtigkeit abgeben. Auch eine hohe Anzahl an Pflanzen oder das Trocknen der Wäsche im Schlafzimmer kann die Luftfeuchtigkeit erhöhen.
Lüfte regelmäßig und heize ausreichend, damit die Luftfeuchtigkeit im Schlafzimmer auf einem niedrigeren Niveau liegt. Andernfalls wird es nur eine Frage der Zeit sein, bis sich die Schimmelsporen auch in Deinem Schlafzimmer und der Matratze ausbreiten.
Schimmel auf Matratze – Gesundheitliche Folgen
Schimmelsporen sind ein natürlicher Bestandteil der Atemluft. Du wirst es kaum schaffen, diese komplett aus dem Schlafzimmer zu verdrängen. Doch im Normalfall ist die Konzentration zu gering, als dass eine Beeinträchtigung zu bemerken wäre.
Gefährlich wird es hingegen, wenn die Menge an Schimmelsporen zunimmt. Dann stellen sie eine Belastung der Atemwege dar und sind besonders für Menschen mit einem geschwächten Immunsystem eine Bedrohung.

Belastung der Atemwege
Der Schimmel sieht nicht nur unschön aus, sondern stellt ein Risiko für die Atemwege dar. Zunächst äußern sich die Beschwerden nur in einem einfachen Husten. Langfristig fällt die Atmung aber immer schwerer und es könnte sich ein chronisches Asthma entwickeln. Insbesondere Hausstauballergiker sind dieser Gefahr ausgesetzt, da Sie bereits vorbelastet sind. Am Morgen sind die Beschwerden am deutlichsten wahrnehmbar und innerhalb des Tages klingen sie etwas ab.
Die Schimmelsporen gelangen über die Atmung in den menschlichen Organismus. Daher werden vor allem Erkrankungen der Atemwege als Folge des Schimmels auftreten.
Du wirst des Öfteren Husten und unter einer Atemnot in der Nacht leiden. Auch Erkrankungen wie eine Bronchitis können auftreten.
Des Weiteren werden eher unspezifische Symptome einer Allergie zu bemerken sein. Die Nase läuft, die Augen sind gerötet und die Haut könnte zu jucken anfangen. Damit sind die Symptome von einer Hausstauballergie kaum zu unterscheiden.
Aufgrund des Schimmelbefalls wird die Lebensqualität deutlich beeinträchtigt. Unter der hohen Belastung der Allergene wirst Du anfälliger für Infekte sein und unter Fieber, Kopfschmerzen oder Müdigkeit leiden. Langfristig steigt das Risiko, Asthma[3] zu entwickeln.
Der Schimmel muss von Anfang an ernst genommen werden, um diese starken gesundheitlichen Folgen zu vermeiden.
Den Schimmel aus der Matratze entfernen
Der Schimmel in der Matratze ist schädlich und Du solltest Maßnahmen ergreifen, um diesen zu entfernen. Zunächst gilt es das Ausmaß zu begutachten. Ist der Schimmel großflächig auf der Matratze, tief in den Kern vorgedrungen und sind große schwarze Flecken zu erkennen?
Dann wird eine Reinigung kaum zum gewünschten Erfolg führen. Der Schimmel hat sich bis tief in das Innere der Matratze vorgearbeitet und kann nicht mehr entfernt werden. Entsorge die Matratze so schnell wie möglich und kaufe ein neues Modell, um endlich wieder ohne den Schimmel zu schlafen.
Ist der Schimmel eher auf der Oberfläche oder hat nur den Matratzenschoner befallen, gibt es gute Hausmittel, um den Schimmel zu beseitigen. Du musst nicht gleich zu chemischen Reinigungsmitteln greifen, die eventuell zu Reizungen bei Dir führen könnten.

Hausmittel gegen den Schimmel
Der Zitronensaft erweist sich als wirkungsvolles Hausmittel gegen Schimmel in der Matratze
Ein Hausmittel bei der Bekämpfung des Schimmels ist der Zitronensaft. Dieser hat sich schon als Geheimwaffe beim Entfernen des Schweißes aus der Matratze gezeigt. Auch gegen den Schimmel ist die Zitrone wirkungsvoll.
Beträufele die Flecken und bestreue sie anschließend mit Salz. Das Salz nimmt die Feuchtigkeit auf und Du kannst die Schimmelsporen samt der Feuchtigkeit anschließend wegbürsten. Eine Alternative für den Zitronensaft könnte auch Backpulver sein.
Haben diese Hausmittel noch nicht die gewünschte Wirkung gezeigt, gibt es spezielle Schimmelsprays. Das Schimmelspray wird auf die betroffenen Stellen aufgetragen und der Schimmel wirksam entfernt. Das Praktische an den Sprays ist, dass diese desinfizierend wirken. Damit wird einem erneuten Schimmelbefall vorgebeugt.
War die Matratze sehr kostenintensiv und möchtest Du diese dringend weiterverwenden, könntest Du eine professionelle Reinigung mit UV-Licht durchführen. Damit werden ebenfalls die Schimmelsporen abgetötet[4] und aus der Matratze entfernt. Die Reinigung wird von einem entsprechenden Reinigungsunternehmen durchgeführt, welches über die notwendigen Geräte verfügt. Der Vorteil ist hierbei, dass eine besonders hohe Tiefenwirkung erzielt wird. Auch für Allergiker, die neben dem Schimmel auch noch Milben in der Matratze haben, ist dies eine wirkungsvolle Maßnahme. Denn das UV-Licht wirkt zellschädigend und ist gegen die kleinen Organismen tödlich. Dementsprechend musst Du bei der Anwendung auch darauf achten, dass Du Dich nicht selbst dieser Gefahr aussetzt. Alternativ kannst Du auch einen Milbensauger verwenden, um damit das UV-Licht auf die Matratze einwirken zu lassen.
Dem Schimmel auf der Matratze vorbeugen
Hast Du den Schimmel aus der Matratze entfernt, möchtest Du wahrscheinlich verhindern, dass dieser wieder auftritt. Mit den folgenden Maßnahmen wirkst Du einem erneuten Schimmelbefall entgegen.
Atmungsaktive Matratze wählen
Stehst Du ohnehin vor dem Kauf einer neuen Matratze, könntest Du von Anfang an darauf achten, dass diese weniger anfällig für den Schimmel ist. Von Vorteil sind Modelle, die besonders atmungsaktiv sind und die Luftfeuchtigkeit nicht speichern. Dies trifft zum Beispiel auf Federkernmatratzen zu. Diese verfügen im Inneren über Hohlräume. Darüber entsteht eine höhere Luftzirkulation und die Feuchtigkeit wird besser an die Umgebung abgegeben.

Hochwertige Matratze
Schwitzt Du vermehrt, dann wähle eine atmungsaktive Matratze. Dazu gehören Schaumstoffmatratzen, die mit Luftkanälen ausgestattet sind, sowie Matratzen mit einem Federkern. Neben der Matratze ist auch die Wahl des Gestells wichtig. Dieses sollte genügend Platz zwischen der Matratze und dem Boden lassen, sodass ein ausreichender Luftaustausch stattfindet. Stelle die Matratze zudem nicht direkt an die Wand, sondern behalte eine Lücke bei, sodass sich dort die Feuchtigkeit nicht sammelt.
Matratze regelmäßig wenden
Das Wenden der Matratze bietet gleich mehrere Vorteile. Zum Einen wird nicht nur eine Seite belastet und die Gefahr der Bildung von Liegekuhlen sinkt. Zum Anderen wird die Feuchtigkeit effektiver abgegeben. Die Oberseite wird besser durchlüftet und durch das Wenden sammelt sich die Feuchtigkeit nicht an der Unterseite der Matratze. Neue Matratzen solltest Du ruhig ein Mal in der Woche wenden. Ansonsten wird empfohlen die Matratze ca. alle 4 bis 6 Wochen zu wenden.
Feuchtigkeit verringern
Eine der wichtigsten Maßnahmen stellt das Reduzieren der Luftfeuchtigkeit dar. Dies betrifft sowohl das Schlafzimmer, als auch die Matratze und die Bettwäsche an sich.
Führe regelmäßig ein Stoßlüften durch, damit die Luftfeuchtigkeit im Schlafzimmer reduziert wird. Trockne die Wäsche lieber in einem anderen Raum und verzichte auf zu viele Pflanzen im Zimmer.
Die Bettwäsche solltest Du während des Tages nicht auf dem Bett belassen. Es mag zwar ordentlicher aussehen, doch die Matratze kann unter der Decke nicht genügend „atmen“. Entferne die dicke Bettwäsche lieber und nutze eine dünnere Tagesdecke. Dann wird die Feuchtigkeit abgegeben und dem Schimmel kein Raum geboten, um sich in der Matratze auszubreiten.
Nutze diese Tipps, um erst gar keinen Schimmel in der Matratze entstehen zu lassen. Bei einem leichten Befall kannst Du noch gut mit Hausmitteln den Schimmel entfernen. Andernfalls wirst Du um eine professionelle Reinigung oder der Anschaffung einer neuen Matratze nicht umhinkommen.