Empfindest Du Deine Matratze als nicht zu 100% bequem, ist es nicht zwingend notwendig ein neues Modell zu kaufen. Eine neue Matratze ist mit hohen Kosten verbunden und willst Du diese Investition nicht tätigen, gibt es günstigere Alternativen, um den Schlaf aufzubessern.
Eine der wohl besten Wege, die Schlafqualität zu erhöhen besteht im Kauf eines Toppers. Diese Auflage legst Du ganz einfach auf die Matratze und erhältst eine bequeme Unterlage, die Deinen Rücken schont.
Beim Kauf solltest Du verschiedene Faktoren beachten, die einen Einfluss auf die Qualität ausüben. Eine Eigenschaft ist hier oftmals das „Raumgewicht“. Mit dieser Zahl wird ausgedrückt, wie dicht der Schaumstoff ist.
Doch wie wirkt sich das Raumgewicht auf Deinen Schlaf aus und was verbirgt sich hinter diesem Begriff im Detail? Im Folgenden erhältst Du eine ausführliche Erklärung, was das Raumgewicht beim Topper für eine Bedeutung hat.
Das Raumgewicht erklärt
Das Raumgewicht ist ein Begriff, welches nicht nur bei Toppern von Bedeutung ist. Es ist praktisch bei allen Produkten im Schlafbedarf, die aus einem Schaumstoff bestehen, relevant. Dies betrifft Kaltschaummatratzen ebenso wie ein Nackenkissen.
Hersteller kürzen das Raumgewicht für gewöhnlich mit „RG“ ab. Dahinter folgt der entsprechende Wert, welcher dich Dichte des Schaumstoffes[1] angibt.
Das Raumgewicht steht für das eingesetzte Material in Kilogramm pro Kubikmeter. Ein RG 50 bedeutet also, dass pro m³ des fertigen Schaumstoffes 50 Kilogramm Rohmaterial eingesetzt wurden.
Die Herleitung des Raumgewichtes ist also nicht sonderlich kompliziert. Je mehr Material im Herstellungsprozess eingesetzt wird, desto höher ist das Raumgewicht. Dies ist eine Besonderheit bei der Verwendung des Schaumstoffes.
Bei Federkernmatratzen wird etwa kein Raumgewicht angegeben. Hier sind andere Eigenschaften, wie die Federanzahl pro m² als äquivalent anzusehen.
Die Herstellung des Schaumstoffes
Um die Auswirkungen des Raumgewichts auf die Qualität und die Liegeeigenschaften besser zu verstehen, ist es hilfreich, sich die Herstellung des Schaumstoffes zu verdeutlichen. Anhand des Ablaufes wird Dir eher bewusst, weshalb es von Vorteil ist einen Topper mit einem hohen Raumgewicht zu verwenden.
Der Schaumstoff hat sich in den letzten Jahren zu einem der populärsten Materialien in der Schlafumgebung entwickelt. Er wird bei Kopfkissen, Matratzen und Toppern gleichermaßen eingesetzt. In Form von Visco-Toppern passt er sich ideal dem Rücken an und gewährt gleichzeitig eine hohe Stabilität.
Im Vergleich zum Federkern oder etwa den klassischen Daunen im Kopfkissen, überzeugt der Schaumstoff aufgrund seiner einzigartigen Eigenschaften. Er entlastet die Wirbelsäule und geht zuverlässig in seine Ausgangsform zurück.
Um den finalen Schaumstoff zu erhalten wird das Rohmaterial im Herstellungsprozess aufgeschäumt. Dabei kommt ein Kunststoff zum Einsatz. Beim Aufschäumen des Kunststoffes wird Luft im Material eingeschlossen.
Je mehr Luft im Schaumstoff vorhanden ist, desto atmungsaktiver ist er. Allerdings verliert er dadurch auch an Stabilität und nimmt die Belastung des Körpers nicht mehr optimal auf. Er verliert an Widerstandskraft und behält seine Liegeeigenschaften nicht mehr so lange bei.
Um die Menge der Lufteinschlüsse zu verdeutlichen wird der Begriff des Raumgewichts verwendet. Besitzt ein Topper wenig Lufteinschlüsse und hat der Hersteller verhältnismäßig viel Rohmaterial eingesetzt, desto höher ist das Raumgewicht. Der Schaumstoff erweist sich als dichter und höherwertiger.
Bringt der Hersteller mehr Luft ein, sinkt das Raumgewicht, der Schaumstoff ist offenporiger und weniger robust.
Wie beeinflusst das Raumgewicht den Liegekomfort?

Die Liegeeigenschaften des Toppers[2] werden in erster Linie von seinem Ausgangsmaterial beeinflusst. Der Kunststoff bestimmt wesentlich, auf welche Weise sich die Auflage verformt und wie zuverlässig sie wieder in die Ausgangsposition zurückgeht.
Je höher die Menge des eingesetzten Schaumstoffes, desto größer sind die Auswirkungen der positiven Eigenschaften. Dies beschreibt vor allem die:
Ein Topper mit einem hohen Raumgewicht wird sich also besser verformen, um sich an Deinen Rücken anzupassen, robust die Belastung aufnehmen und danach wieder in die Ausgangsstellung zurückgehen.
Wichtig ist hierbei das Beachten der Punktelastizität. Eine Matratze oder ein Topper sollten genau an den Punkten nachgeben, an denen die Belastung auftritt. In welchem Ausmaß dies geschieht, wird mit der Punktelastizität beschrieben.
Eine hohe Punktelastizität bedeutet, dass Du Dich auf den Topper legst und der Schaumstoff nur an den Stellen nachgibt, an welchem Du tatsächlich liegst. Dies führt dazu, als würdest Du auf einer Matratze liegen, die wie für Dich maßangefertigt ist. Deine Wirbelsäule wird entlastet und eine gesündere Schlafposition beibehalten.
Leidest Du unter Verspannungen oder Rückenschmerzen, sind eine Matratze und Topper mit einer hohen Punktelastizität von Vorteil für Dich. Diese ermöglichen eine gezielte Entlastung des Körpers und die Muskulatur entspannt sich. Dadurch gehen die Beschwerden langfristig zurück und der Schlaf ist erholsamer. Achte darauf, welcher Topper bei Rückenschmerzen zu einer Linderung führt und für Dich am angenehmsten ist.
Das Gegenteil der Punktelastizität ist die Flächenelastizität. Bei dieser gibt das Material in der Fläche nach und bewegt sich ausladender. Dies ist zum Beispiel bei der Bonellfederkernmatratze der Fall.
Ein häufiges Missverständnis in Bezug auf das Raumgewicht beim Topper besteht im verwendeten Härtegrad. Ein höheres Raumgewicht bedeutet nicht, dass der Topper zugleich härter ist. Die jeweilige Härte wird nicht nur die Lufteinschlüsse, sondern vom eingesetzten Material-Mix bestimmt. Ein Topper mit hohem Raumgewicht kann mit dem entsprechenden Material ebenso weich und für Kinder geeignet sein.
Wie wirkt sich das Raumgewicht auf die Haltbarkeit aus?
Ähnlich wie die Matratze soll auch der Topper für lange Zeit zuverlässig seinen Dienst erbringen. Die Preise variieren, ein hochwertiges Modell kann aber gerne mehr als 100€ kosten. Zu diesem Preis solltest Du erwarten können, dass der Topper viele Jahre einen hohen Komfort bietet.
Maßgeblich für diese Anforderung ist das Raumgewicht. Damit ein Topper auch nach Jahren sich noch wie neu anfühlt, muss der Schaumstoff zuverlässig in seine Ausgangsform zurückgehen. Er darf keine Dellen aufweisen oder andere Alterserscheinungen zeigen.
Topper mit einem hohen Raumgewicht überzeugen in diesem Fall. Sie bestehen aus wesentlich mehr Rohmaterial, wodurch das Körpergewicht sich besser verteilt. Der Schaumstoff ist damit einer geringeren Belastung ausgesetzt.
Ein guter Kaltschaum-Topper sollte ein Raumgewicht von mindestens 40 aufweisen. Wirklich hochwertige Modelle beginnen bei einem Raumgewicht von 50. Mit diesen Ausführungen kannst Du Dir sicher sein, dass sie viele Jahre halten werden und keine Liegekuhlen aufweisen. Die Menge des eingesetzten Rohmaterials erweist sich als hilfreich und bestärkt die Robustheit des Toppers.
Achte beim Kauf des Toppers darauf, welches Raumgewicht er aufweist. Du schläfst schließlich rund 8 Stunden jede Nacht auf ihm und möchtest Deinem Körper etwas Gutes tun. Der Topper sollte mindestens mit RG 40 gekennzeichnet sein. Wirklich hochwertige Modelle beginnen bei RG 50.
Möchtest Du hingegen nur eine Gästematratze ausstatten, ist ein niedrigeres Raumgewicht hinnehmbar. Diese Modelle sind wesentlich günstiger, aber nicht für den dauerhaften Einsatz ausgelegt.