MatratzenPlötzlicher Kindstod - Mit der richtigen Matratze die Gefahr senken

Plötzlicher Kindstod – Mit der richtigen Matratze die Gefahr senken

Der plötzliche Kindstod ist der Albtraum jeder Eltern. Du legst Dein Baby in die Kinderwiege und morgens wacht es nicht mehr auf. Auch wenn einige Einflussfaktoren mittlerweile als mitverantwortlich für den plötzlichen Kindstod gelten, ist noch nicht vollständig geklärt, woher dieses Risiko stammt.

Die Schlafumgebung besitzt mit Sicherheit einen großen Einfluss darauf, ob Dein Baby einem erhöhten Risiko ausgesetzt ist. In welchem Zusammenhang steht die Matratze mit dem plötzlichen Kindstod?

Erfahre, wie Du eine sichere Schlafumgebung für Dein Baby schaffst und keine Angst vor dem plötzlichen Kindstod haben musst.

Risiken der Schlafumgebung

Eine mögliche Ursache für den plötzlichen Kindstod wird in der Ansammlung von verbrauchter Atemluft in der Kinderwiege angesehen. Dein Baby verbraucht frische Luft und stößt mit jedem Atemzug CO2-reiche Luft aus. Im Normalfall sollte ein regelmäßiger Luftaustausch sicherstellen, dass genügend Frischluft vorhanden ist. Durch die Gestaltung mancher Matratzen und der Schlafumgebung von Babys kann es jedoch passieren, dass dieser Luftaustausch nicht gewährleistet ist. Dann sammelt sich die abgestandene Luft und die Lunge Deines Babys füllt sich mit CO₂. Auf diese Weise tritt der plötzliche Kindstod ein und Dein Baby erstickt förmlich im Schlaf[1].

Baby - Hitzestau
Mütze, Kuscheltiere und Decken tragen zum Hitzestau bei, womit das Risiko des plötzlichen Kindstodes steigt

Ein weiterer Einflussfaktor ist die Wärme. Babys sind kaum in der Lage Ihre Körpertemperatur zu regulieren. Im Gegensatz zu Erwachsenen schwitzen Babys nur leicht und erzeugen nicht die benötigte Verdunstungskälte, um sich vor sommerlichen Temperaturen zu schützen. Schläft Dein Baby in der Hitze und trägt die Matratze zum Wärmestau bei, kann es schnell passieren, dass dies zum Kindstod führt[2]. Dann tritt eine lebensgefährliche Überhitzung auf, die für Eltern kaum erkennbar aber für das Baby umso gefährlicher ist.

Des Weiteren sollte natürlich sichergestellt sein, dass die Matratze über keinerlei Schadstoffe verfügt. Schließlich befindet sich Dein Baby fast den gesamten Tag auf der Matratze und kommt es zu schadhaften Ausdünstungen, besitzen diese einen großen Einfluss auf Dein Baby. Die Entwicklung sowie die Gesundheit leiden darunter und möglicherweise zeigen sich die schädlichen Folgen erst in den nächsten Jahren. Um auf der sicheren Seite zu sein, solltest Du nur Babymatratzen kaufen, die mindestens in der EU, noch besser in Deutschland, gefertigt wurden. Damit ist eine engere Kontrolle verbunden und Schadstoffe sollten nicht vorhanden sein.

Weshalb atmungsaktive Matratzen eine größere Sicherheit bieten

Damit ein plötzlicher Kindstod für Dein Baby keine Gefahr darstellt, solltest Du eine möglichst atmungsaktive Matratzen verwenden. Meist kommen bei Babys Matratzen aus einem Schaumstoff zum Einsatz. Diese erweisen sich als stabil und gewähren einen hohen Komfort. Doch gerade Babymatratzen aus einem Memory Schaum passen sich so gut dem Körper an, dass dadurch der Luftaustausch leidet. Es sammelt sich die Wärme in der direkten Umgebung des Babys, sodass ein gefährlicher Hitzestau entstehen könnte.

Um dies zu verhindern, sind die meisten Matratzen mit Luftkanälen ausgestattet. Diese bieten einen größeren Freiraum, um einen ausreichenden Luftaustausch zu gewährleisten. Die Wärme wird besser vom Körper wegtransportiert und frische Luft zum Baby gebracht.

Des Weiteren sollte das Material an sich besonders atmungsaktiv sein. Hier kannst Du bei der Auswahl der Babymatratze auf natürliche Materialien, wie etwa einer Kokosfaser achten. Bei diesen ist das Risiko geringer, dass sie mit Schadstoffen versehen sind und die Atmungsaktivität überzeugt. Einer der wichtigsten Faktoren, um mit einer guten Matratze dem plötzlichen Kindstod vorzubeugen, ist daher eine hohe Atmungsaktivität.

Führen gebrauchte Matratze zum plötzlichen Kindstod?

Gebrauchte Babymatratze - Risiko
Gebrauchte Babymatratzen stellen ein gesundheitliches Risiko dar

Bisher wurden vor allem die verbrauchte Luft und die Wärme als Risikofaktoren präsentiert, die zum plötzlichen Kindstod führen. Nach einer Studie mit über 400 Kleinkindern in Glasgow wurde festgestellt, dass gebrauchte Babymatratzen ebenfalls ein Risiko darstellen[3]. Demnach sei die Gefahr wesentlich höher, falls zuvor ein Kind einer anderen Familie auf der Matratze geschlafen habe.

Zurückzuführen sei dies vermutlich auf eine höhere Keimbelastung der Matratze. Durch die Erstbenutzung sei die Babymatratze bereits einer Verschmutzung ausgesetzt gewesen. Milchspritzer und Urin können das Wachstum von Keimen und Bakterien gefördert haben. In der Folge sei eine gefährliche Schlafumgebung gestanden, die zum plötzlichen Kindstod geführt habe.

Die genauen Umstände sind allerdings nicht geklärt. Auch weitere Faktoren, wie zum Beispiel die Einkommensverhältnisse, können in diesen Fällen eine Rolle gespielt haben. Da gebrauchte Babymatratze häufiger von einkommensschwachen Familien verwendet werden, kann auch die wirtschaftliche Situation zum Kindstod beigetragen haben.

Um möglichst sicherzugehen, solltest Du für Dein Baby eine neue Matratze benutzen. Das Verwenden von älteren Matratzen, die vielleicht auch von den eigenen Geschwistern stammen, wird nicht empfohlen. Da die Wäsche von Babymatratzen schwerfällt und die Keimbelastung kaum vollständig gesenkt wird, ist ein neues Modell wesentlich sicherer.

Weitere Risikofaktoren auf der Matratze

Nicht nur die Babymatratze an sich, sondern auch die weitere Umgebung steht im Zusammenhang mit dem plötzlichen Kindstod. Dabei geht es vor allem darum, was sich alles auf der Matratze befindet.

Damit Dein Baby besser schläft und sich in der Nacht ruhig verhält, wird die Kinderwiege häufig mit Kuscheltieren ausgestattet. Es mag einen süßen Eindruck vermitteln, wenn Dein Kind zwischen den einzelnen Plüschtieren schläft. Doch gleichzeitig steigt die Gefahr des plötzlichen Kindstodes. Denn die Stofftiere vermindern den Luftaustausch und stellen eine Beeinträchtigung dar. Daher gilt der Grundsatz, dass Kuscheltiere nichts in der Kinderwiege zu suchen haben.

Gleiches gilt auch für eine große Decke und ein dickes Kopfkissen. Dein Baby ist kaum in der Lage die Decke zu bewegen. Im schlimmsten Fall blockiert die Bettdecke die Atemwege, sodass der Erstickungstod droht. Auch das Kopfkissen ist weniger geeignet, da dadurch der Kopf zu stark angehoben wird. Die Halswirbelsäule wird unnatürlich gekrümmt und Verspannungen treten auf. Lediglich ein Lagerungskissen oder ein babygerechtes Seitenschläferkissen werden für den Schlaf Deines Neugeborenen empfohlen.

Halte die Matratze möglichst frei von Spielzeug und Kuscheltieren. Je offener die Schlafumgebung gestaltet ist, desto besser ist der Luftaustausch. Dadurch minderst Du die Gefahr des plötzlichen Kindstodes und Dein Baby wird sich auch in dieser Umgebung wohlfühlen.

Technische Hilfsmittel gegen den plötzlichen Kindstod

Befolgst Du die hier präsentierten Ratschläge, möchtest aber eine weitere Sicherheit erhalten, wie gut Dein Baby schläft? Dann gibt es hierfür mittlerweile eigens entwickelte technische Möglichkeiten, die Dein Baby vor dem plötzlichen Kindstod bewahren.

Als Überwachungsmöglichkeit kannst Du eine Sensormatte verwenden. Diese legst Du unter die Babymatratze, sodass sie den Schlafkomfort nicht beeinträchtigen. Dort überwachen die Matten die Bewegungen Deines Babys. Ist es für längere Zeit komplett ruhig, erhältst Du ein Alarmsignal und solltest selber überprüfen, ob es Deinem Baby gut geht. Auch weitere Messungen, etwa der Atmung und des CO₂ Gehaltes der Umgebungsluft, können durchgeführt werden.

Natürlich solltest Du Dich nicht komplett auf diese technischen Hilfsgeräte verlassen. Sie können aber eine größere Sicherheit bieten und Dir genauer aufzeigen, ob die Schlafumgebung für Dein Baby gefährlich ist.

Mit der optimalen Matratze dem plötzlichen Kindstod vorbeugen

Der plötzliche Kindstod ist für Eltern mit einer großen Angst verbunden. Die gute Nachricht ist, dass die Todesfälle kontinuierlich zurückgehen[4]. Auf 10.000 Babys kommt nur etwa 1 Todesfall, der mit dem plötzlichen Kindstod in Verbindung gebracht wird.

Achtest Du auf eine atmungsaktive Matratze und legst Wert darauf, dass es sich um ein schadstofffreies, neues Modell handelt, ist das Risiko vernachlässigbar. Lege Dein Baby auf den Rücken, vermeide Kuscheltiere in der Wiege und halte die Zimmertemperatur bei etwa 18°C. Dann ist sichergestellt, dass Dein Baby die Nacht sicher und entspannt verbringt, ohne dass Du Dir Sorgen darüber machen musst, dass der plötzliche Kindstod eintritt.

Sebastian Jacobitz (M.Sc.)
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