Hast Du es endlich gewagt und die alte Matratze entsorgt, ist die Freude nach einem neuen Schlafuntergrund groß. Du hast die passende Matratze gefunden, bestellt und wartest darauf, dass diese bei Dir ankommt.

Doch beim Auspacken bemerkst Du, dass die Matratze unangenehm riecht. Es kommt Dir ein stark chemisch anmutender Geruch entgegen, der Dich, ob der Qualität des Produkts verunsichert. Sollst Du Dich auf solch eine Matratze legen oder stellt dies eine Gefahr für Dich dar?

Um den Geruch zu beseitigen ist es notwendig die neue Matratze auszulüften. Woher der Geruch kommt und wie das Auslüften gelingt, erfährst Du in diesem Ratgeber.

Wie kommt der Geruch zustande?

Die meisten modernen Matratzen bestehen aus einem Schaumstoff. Anders als die eher traditionell üblichen Modelle mit einem Federkern oder Bonellfederkern, sorgt der Herstellungsprozess des Schaumstoffes für diesen unangenehmen Geruch.

Für die Herstellung einer Kaltschaummatratze wird der entsprechende Schaumstoff aufgeschäumt. Dabei werden im Kunststoff Luftbläschen eingeschlossen, sodass der weiche Schaumstoff entsteht.

Innerhalb der Poren befinden sich zudem Gase, die ebenfalls während des Herstellungsprozesses eingeschlossen werden. Die Matratze wird nach der Fertigung[1] allerdings unverzüglich verpackt. Damit gelangt sie auf dem schnellsten Wege zum Kunden und steht nicht erst für längere Zeit im Lager.

Beim Auspacken entweichen die Gase aus der Matratze. Dies ist sowohl aufgrund des Schaumstoffes, wie er zum Beispiel auch bei einer Memory-Schaum Matratze verwendet wird als auch bei Latex möglich. Dementsprechend könnte auch ein Latex-Topper diesen chemischen Geruch aufweisen.

Ist eine riechende Matratze schädlich?

Den beißenden Geruch nimmst Du normalerweise als Warnhinweis dar. Er zeigt an, dass etwas mit dem Material nicht stimmt oder dieses von minderer Qualität sein muss. Beim Plastik aus Fernost mag dies zutreffend sein. Doch bei der Matratze ist der Geruch kein Hinweis darauf, dass diese von geringer Qualität ist. Sowohl hochwertige Matratzen als auch jene aus einem günstigeren Segment werden beim Auspacken riechen.

Die Schädlichkeit ist ein häufiger Gegenstand von Untersuchungen. Schließlich möchten sowohl Hersteller als auch Verbraucherschützer sicherstellen, dass von der neuen Matratze keine Gefahr ausgeht.

Die Untersuchungen zeigen, dass der Geruch keine Gefahr darstellt[2]. Du könntest Dich also theoretisch bereits die erste Nacht auf die Matratze legen und diese nutzen. In der Praxis ist dies allerdings keine gute Idee. Die Matratze aus einem Schaumstoff muss sich ohnehin erst entfalten und der Geruch wird wahrscheinlich Deinen Schlaf stören. Daher solltest Du Dir etwas Zeit nehmen und Geduld beweisen.

Lüfte die Matratze gründlich aus und der Geruch wird sich in den kommenden Tagen auf ein erträgliches Maß reduzieren. Dann kannst Du sie problemlos verwenden.

Das korrekte Auslüften, um die Gerüche loszuwerden

Nach dem Auspacken ist es empfehlenswert die Matratze zunächst ruhen zu lassen. Der Schaumstoff ist aufgrund des Transports noch zusammengestaucht und benötigt etwas Zeit, um sich zu entfalten. Nach dem Auspacken siehst Du förmlich zu, wie der Schaumstoff an Höhe gewinnt.

Des Weiteren ist auch das Auslüften ein wichtiger Bestandteil, damit die neue Matratze sich heimisch fühlt. Der Geruch kann so penetrant sein, dass er sich im Schlafzimmer absetzt. Daher ist es anzuraten, die Matratze an der freien Luft abzustellen. Dies kann entweder auf dem Balkon oder am besten im Garten bzw. der Terrasse geschehen.

Matratze im Freien auslüften
Die Matratze solltest Du im Freien auslüften, aber so, dass sie nicht mit Wasser in Berührung kommt

Stehen Dir diese Räumlichkeiten nicht zur Verfügung, ist auch das Auslüften innerhalb der Wohnung möglich. Hierbei musst Du darauf achten, dass eine ausreichende Luftzufuhr besteht. Öffne die Fenster und stelle am besten einen Durchzug sicher, sodass der Geruch so schnell wie möglich verfliegt.

Du wirst Dich aber etwas gedulden müssen. Der Geruch wird zwar mit der Zeit weniger intensiv, doch es kann gerne drei Tage dauern, bis die Matratze nutzbar ist. Selbst dann ist noch ein geringer Restgeruch wahrnehmbar, der erst nach einer Woche vollständig entwichen ist.

Als weitere Maßnahme bietet es sich an den Bezug zu waschen. Dort können die Gerüche[3] bereits gefangen sein und mit einer gründlichen ersten Wäsche ist auch der Geruch weniger intensiv.

Des Weiteren musst Du dringend darauf achten, dass die Matratze nicht feucht wird. Stelle die Matratze nur ins Freie, wenn der Bereich überdacht ist oder die Sonne scheint. Andernfalls musst Du sehr aufwendig die feuchte Matratze trocknen und es besteht die Gefahr, dass sich Schimmel bildet. Hole sie lieber in der Nacht wieder in die eigenen vier Wände, damit kein plötzlich auftretender Regen die Matratze beschädigt. Wird der Schaumstoff feucht, kann er anfangen zu schimmeln und verliert seine prägenden Eigenschaften. Dann ist die Matratze praktisch nicht mehr nutzbar.

Die neue Matratze intensiv auslüften

Hast Du die neue Matratze ausgepackt, ist es normal, dass Dich zunächst ein unangenehmer Geruch erwartet. Dies ist kein Hinweis auf eine geringe Qualität, sondern dem Herstellungsprozess geschuldet. Bei der Produktion des Schaumstoffes sammelt sich in den Poren das Gas, welches erst beim Auspacken verfliegt.

Lüfte die Matratze für wenige Tage auf dem Balkon oder in der Wohnung aus. Achte auf eine ausreichende Lüftung damit der Geruch zügig verfliegt.

Der Geruch ist nicht gesundheitsschädlich, sodass Du selbst in der stinkenden Matratze schlafen könntest. Stört Dich die Ausdünstung, dann warte lieber, bis diese weniger intensiv ist. Es kann bis zu einer Woche dauern, bis die Matratze nicht mehr riecht.

Erst wenn auch nach dieser Wartezeit keine Besserung zu vernehmen ist, solltest Du Dich an den Hersteller wenden und eine neue Matratze verlangen. Im Normalfall verfliegt der Eigengeruch aber und das Auslüften gehört zum Kauf der neuen Matratze dazu.

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