Läuft die Nase, sind Deine Augen gerötet und Du findest nachts kaum in den Schlaf? Dann könnten Milben dafür verantwortlich sein, dass Du Symptome empfindest, die stark einer Erkältung ähneln.
Milben fühlen sich in allen Polstermöbeln wohl. Das Bett stellt jedoch einen besonders angenehmen Lebensraum dar und Milben vermehren sich dort rasant. Sie ernähren sich von den herabfallenden Hautschuppen und der ausgeschiedene Kot kann allergische Reaktionen hervorrufen.
Damit Du nachts wieder beruhigt schlafen kannst, solltest Du die folgenden Maßnahmen durchführen, um die Belastung durch die Allergene zu minimieren.
Weshalb fühlen sich Milben im Bett wohl?
Milben sind als sehr widerstandsfähige Tiere bekannt. Sie können selbst einfache Waschvorgänge überleben und haben sie einmal einen geeigneten Lebensraum gefunden, wirst Du sie kaum noch los.
Das Bett bietet für die Milben den perfekten Raum. Sie bevorzugen eine etwas wärmere Temperatur und eine höhere Luftfeuchtigkeit. Beides finden sie im Bett an, in welchem Du rund ein Drittel Deiner Lebenszeit verbringst.
Während der Nacht verlierst Du Hautschuppen und sonderst Schweiß ab. Die Hautschuppen[1] stellen die benötigten Nährstoffe bereit, während der Schweiß für eine höhere Luftfeuchtigkeit sorgt. Zudem befinden sich im Schlafzimmer kaum natürliche Feinde der Milben, sodass eine ungehinderte Vermehrung stattfindet.
Ist das Bett dazu noch mit Kuscheltieren ausgestattet oder befinden sich weitere Polstermöbel im Schlafzimmer, werden auch diese von den Milben in Beschlag genommen. So können sie sich aus dem Bett entfernen und im gesamten Zimmer ausbreiten. Selbst wenn Du die Milben im Bett einmal erfolgreich bekämpft hast, könnten sie daher immer wieder erneut zurückkommen.
Wie gefährlich sind die Milben im Bett?
So unangenehm die Vorstellung sein mag, dass Du Dein Bett mit unzähligen dieser kleinen Tiere teilst, so unbegründet ist in den meisten Fällen die Angst. Denn Milben übertragen an sich keine Krankheiten und sind auch nicht in der Lage Dich zu beißen oder stechen. Wachst Du morgens mit Stichen auf, wird es sich wahrscheinlich um Bettwanzen handeln und nicht um Milben.
Dennoch stellen Milben und deren Bisse für eine wachsende Personenzahl eine hohe Belastung dar. Mehr als 10 Millionen Menschen leiden mittlerweile in Deutschland unter einer Hausstauballergie. Dies bedeutet, dass diese Personen allergisch auf die Ausscheidungen des Kots reagieren.

Obwohl der Kot an sich ungefährlich ist, reagiert das Immunsystem bei direktem Kontakt über. Es treten Rötungen der Augen auf und die Schleimhäute sind gereizt. Neben der laufenden Nase werde auch die Atemwege angegriffen und es könnte ein Husten auftreten. Gefährlich sind zudem die Langzeitfolgen. Denn die Allergie kann zu einem allergischen Asthma[2] führen.
Damit einher, gehen die typischen Symptome des Asthmas:
Vor allem Kinder sind von dem allergischen Asthma betroffen und leiden darunter. Da die Hausstauballergie das gesamte Jahr über auftritt, sind auch die Beschwerden durchgängig spürbar. Dies stellt eine hohe Einschränkung der Lebensqualität dar und sollte nicht ignoriert werden.
Das kannst Du gegen die Milben unternehmen
Während Milben an sich für die meisten Menschen ungefährlich sind, sollten Hausstauballergiker besondere Vorsichtsmaßnahmen treffen. Mit denen können Sie die Belastung verringern und mit etwas Sorgfalt beschwerdefrei leben. Befolge diese Maßnahmen, um endlich wieder ungestört zu schlafen[3].
Gründliches waschen
Milben im Bett sind kein Hinweis auf eine mangelnde Hygiene. Selbst bei einer sorgfältigen Vorgehensweise wird es sich kaum vermeiden lassen, dass sich Milben im Bett aufhalten. Um diese zu entfernen, musst Du zu härteren Maßnahmen greifen.
Im Falle der Wäsche bedeutet dies, dass diese bei mindestens 60°C gewaschen werden sollte. Dies betrifft sowohl die Bettdecke als auch das Kissen. Besser sind sogar noch 90°C, um wirklich alle Milben zuverlässig zu entfernen.
Gewöhnliche Bettwäsche hält solchen Temperaturen nicht immer stand. Daher ist es ratsam eine spezielle Allergiker Bettwäsche zu verwenden, welche bei diesen heißen Temperaturen keinen Schaden nimmt.
Regelmäßig lüften

Das Raumklima besitzt einen Einfluss darauf, wie wohl sich die Milben im Schlafzimmer fühlen. Sie bevorzugen eine wärmere und feuchtere Umgebung, die sie im Bett vorfinden.
Um die Belastung durch die Allergene zu verringern, solltest Du regelmäßig lüften. Dadurch senkst Du die Luftfeuchtigkeit und vor allem bei kälteren Jahreszeiten auch die Raumtemperatur. Dies bietet den Vorteil, dass Du weniger schwitzt und Feuchtigkeit an das Bett abgibst.
Ein Stoßlüften ist ideal, um die Luftfeuchtigkeit zu senken. Lüfte regelmäßig, um eine frische Raumluft zu erhalten, in welcher sich weniger Allergene befinden.
Encasings
Um die Symptome zu verringern, solltest Du den direkten Kontakt mit dem Milbenkot vermeiden. Haben sich die Milben einmal im Bett eingefunden, wird dieses Ziel kaum zu erreichen sein.
Encasings stellen jedoch eine unüberwindbare Barriere für Milben und die Allergene dar. Befinden diese sich bereits in der Matratze und Bettwäsche, sorgen Encasings dafür, dass die Allergene dort gefangen bleiben und nicht austreten.
Besonders wirksam sind Encasings bei der Anschaffung von neuer Bettwäsche. Verhülle die Matratze, die Decke und das Kissen mit den Encasings, um zu verhindern, dass Milben sich dort einnisten.
Milbenspray einsetzen
Befinden sich die Milben bereits in der Matratze oder einem Möbelstück, wird es nur schwer gelingen, diese komplett von Milben zu befreien. Schließlich wäre es mit einem hohen Aufwand verbunden, diese bei hohen Temperaturen zu reinigen.
Um die Belastung zu verringern, kannst Du Milbensprays einsetzen. Dabei kommen meist natürliche Wirkstoffe zum Einsatz, die die Milben abtöten und die Vermehrung verhindern. Nutze die Sprays regelmäßig, um die Milbenpopulation zu verringern.
Es wird zwar kaum möglich sein Deine Matratze zu 100% von Milben zu befreien, doch eine Reduktion der Tierchen kann bereits zu einer Verbesserung der Symptome führen. Beachte, dass Du im Anschluss die Matratze ordentlich reinigen musst, um tatsächlich die Allergene zu entfernen.
Milbensauger verwenden
In Kombination mit den Milbensprays eignen sich Milbensauger wunderbar. Du behandelst die Matratze zuerst mit dem Milbenspray, um im Anschluss den Milbensauger zu verwenden.
Der Milbensauger ist speziell für Allergiker gestaltet. Er verfügt über einen Hepa-Filter, welcher die Allergene im Inneren des Gerätes belässt und diese nicht an die Raumluft abgibt. Zudem sorgen ein UV-Licht und die Vibrationen des Gerätes dafür, dass die Tiere abgetötet[4] und zuverlässig aus der Matratze entfernt werden.
Auf Stofftiere verzichten
Milben fühlen sich in allen Textilien und Polstern wohl. Dies schließt ebenso Kuscheltiere ein, welche mit ihrer flauschigen Oberfläche und der Füllung viel Platz bieten, in welchem sich die Milben ausbreiten können.
Daher sollte das Bett frei von Stofftieren sein. Kann Dein Kind nicht vollständig auf diese Begleiter verzichten, sollten diese regelmäßig heiß gewaschen und außerhalb des Bettes abgelegt werden.
Matratze entsorgen
Hochwertige Matratzen können über einen Zeitraum von mehr als 10 Jahren genutzt werden. Bei guter Pflege werden selbst nach dieser Nutzungsdauer kaum Gebrauchsspuren vorhanden sein.
Als Allergiker solltest Du jedoch früher Deine Matratze entsorgen und einen Ersatz beschaffen. Je länger Du die Matratze verwendest, desto höher wird die Belastung und die Milben werden sich tief im Inneren festsetzen. Dann wirst Du selbst mit dem Milbenspray oder dem Milbensauger diesen Tieren nicht mehr zu Leibe rücken können.
Eine Federkernmatratze ist aufgrund der besseren Durchlüftung für Allergiker optimal geeignet. Sie ist offener gestaltet und Milben haben weniger Platz in ihr. Stehst Du vor dem Kauf einer neuen Matratze, könnte dies Deine Entscheidung, ob Federkern oder Kaltschaum besser für Dich geeignet ist, beeinflussen.
Verringere die Milbenbelastung im Bett
Als Hausstauballergiker wirst Du das ganze Jahr über von den Symptomen geplagt. Unternimmst Du nichts gegen die Milben im Bett, wirst Du unter dem allergischen Asthma leiden und Dein Schlaf ist gestört.
Gehe daher frühzeitig gegen die Milben im Bett vor und ergreife Maßnahmen, damit sich die kleinen Tiere dort nicht mehr wohlfühlen. Wasche die Bettwäsche bei mindestens 60°C, lüfte das Schlafzimmer und verwende Encasings, damit Du mit den Allergenen nicht in direkten Kontakt kommst.
Selbst bei all den Maßnahmen wird es nicht immer möglich sein, die Milben komplett zu bekämpfen. Durch die Reduzierung der Allergene werden Deine Beschwerden zurückgehen und Du besser die Nacht verbringen. Damit geht bereits eine Steigerung der Lebensqualität einher und Du wirst erholsamer schlafen können.