RatgeberEntspannungMigräne durch Verspannungen - Was kannst Du dagegen unternehmen?

Migräne durch Verspannungen – Was kannst Du dagegen unternehmen?

Kopfschmerzen gehören für einen Großteil der Bevölkerung zum Alltag dazu. Sie sind kaum in der Lage Ihren Alltag zu bewältigen und können nur mit der Einnahme von Medikamenten die Beschwerden lindern.

Handelt es sich nicht um einfache Kopfschmerzen, sondern treten Bewusstseinsstörungen auf und werden die Schmerzen von äußeren Faktoren beeinflusst, wird wahrscheinlich eine Migräne vorliegen. Diese ist von noch stärkeren Begleiterscheinungen geprägt und die Betroffenen überstehen die Beschwerden nur, indem Sie den Tag in einem abgedunkeltem, ruhigen Raum verbringen.

Leidest Du unter der Migräne, solltest Du einen Zusammenhang zu Verspannungen untersuchen. Denn Nackenverspannungen können für die Migräneattacken mitverantwortlich sein. Erfahre, welchen Einfluss Deine Muskulatur auf Deine Migräne ausübt und welche Übungen eine Linderung verschaffen.

Wie äußert sich die Migräne?

Die Migräne ist von den gewöhnlichen Kopfschmerzen abzugrenzen. Die Symptome überschneiden sich zwar zum Großteil, doch die Beeinträchtigung ist bei der Migräne[1] wesentlich größer.

Es handelt sich um anfallsartige Kopfschmerzen, die häufig einseitig auftreten. Der Schmerz ist meist klar auf einer Seite zu lokalisieren und geht mit weiteren Symptomen einher. Häufig wird ein Pulsieren oder Stechen wahrgenommen, welches sich unter dem Einfluss von Licht noch verstärkt. Des Weiteren ist das Bewusstsein getrübt, es können Lichtblitze und eine halbseitige Lähmung auftreten.

Migräne - Medikamente
Medikamente sind selten ein probates Mittel gegen die Migräne

Die Einnahme von Medikamenten ist bei der Migräne selten von Erfolg gekrönt. Nur bei einer frühzeitigen Behandlung lassen sich die Beschwerden leicht lindern. Mit der Migräne einher, gehen meist eine Übelkeit sowie Erbrechen und Empfindlichkeit auf äußere Reize. Daher werden laute Umgebungen und das Licht gemieden, um die Intensität der Migräne zu reduzieren.

Die Dauer der Migräne unterscheidet sich ebenfalls von gewöhnlichen Kopfschmerzen. Während Kopfschmerzen meist für wenige Stunden andauern und am nächsten Tag verschwunden sind, kann die Migräne für mehrere Tage spürbar sein. Somit fällt es schwer den Beruf auszuüben und den Alltag zu bewältigen.

Auslöser der Migräne

Weshalb die Migräne auftritt, ist nicht vollständig ergründet. Auch ist nicht klar, warum manche Menschen eher unter Kopfschmerzen leiden und andere Personen direkt von der Migräne betroffen sind.

Stress - Migräne
Stress gilt als einer der Hauptfaktoren für das Auftreten der Migräne

Als einer der größten Einflussfaktoren wird der Stress[2] angesehen. Dieser kann entstehen, wenn die Belastung im Beruf oder der Familie zu hoch ist. Fällt es Dir schwer alle anstehenden Aufgaben und Probleme zu bewältigen, kann dies zu einem Stress führen. Kurzzeitiger Stress ist hierbei nicht negativ, sondern steigert Deine Leistungsfähigkeit. Problematisch wird es jedoch, wenn der Stress dauerhaft auftritt und keine Phase der Entspannung in Sicht ist. Dann wird das Immunsystem geschwächt und das Risiko der Migräne erhöht.

Eine weitere Ursache liegt in der Atmung. Bei Migränepatienten wird ein Zusammenhang zwischen den Attacken und einer Kurzatmigkeit vermutet. Die Fehlatmung könnte eine Folge des Stresses sein und zu einem Sauerstoffmangel führen.

Ebenso gelten Verspannungen des Nackens und des Schulterbereiches als auslösende Faktoren für die Migräne. Zunächst gehen die Verspannungen mit weniger starken Kopfschmerzen einher. Die Ursache liegt in der Fehlhaltung der Halswirbelsäule und einer geringeren Durchblutung begründet. Verstärken sich die Verspannungen, üben diese eine größeren Kraft aus. Die verspannten Muskeln ziehen permanent und unbehandelt kann die Migräne entstehen.

Wodurch entstehen die Verspannungen?

Leidest Du unter der Migräne, solltest Du sowohl körperliche als auch mentale Faktoren einbeziehen. Sorge auf beiden Ebenen für eine Entspannung, damit die schmerzhaften Attacken zurückgehen.

Die gute Nachricht ist, dass Du gegen Verspannungen im Nacken und dem Rücken selber gut vorgehen kannst. Du solltest zunächst aber herausfinden, weshalb die Verspannungen entstehen.

Migräne - Bewegungsmangel
Der Bewegungsmangel und das zu lange Sitzen führen zu Verspannungen im Nacken

Eine Ursache liegt ganz klar im modernen Lebenswandel. Während unsere Vorfahren sich noch reichlich bewegen mussten, ist der moderne Mensch ein wahrer Bewegungsmuffel geworden. Die Strecke zur Arbeit wird im Auto oder dem ÖPNV verbracht und am Schreibtisch angekommen wird die sitzende Tätigkeit nur gelegentlich von einer Pause unterbrochen.

Diese einseitige Belastung führt dazu, dass die Muskulatur sich verkürzt und die Spannung auftritt. Noch dazu tritt im Sitzen meist eine Fehlhaltung des Kopfes auf. Dieser wird nach vorne geschoben, um näher am Bildschirm zu sein. Dies verstärkt die Problematik und geht mit einer Verspannung einher.

Verspannungen können aber nicht nur im Zuge eines Bewegungsmangels auftreten. Treibst Du viel Sport, kann dies ebenso eine Belastung für die Muskulatur darstellen. Schaffst Du keinen Ausgleich, zum Beispiel mit Hilfe von Massagen, können die Faszien verkleben und zur Migräne führen. Nutze daher ein Nackenmassagegerät oder eine Nacken Hängematte, um die Muskulatur zu lockern und Beschwerden entgegenzuwirken.

Übungen für einen entspannten Nacken

Um gegen die Migräneattacken vorzugehen, ist eine entspannte Muskulatur essenziell. Dafür musst Du aber weder zum Masseur, noch ein spezielles Massagegerät nutzen. Mit einfachen Übungen gehst Du selbstständig gegen die Verspannungen vor und wirst das Risiko der Migräne verringern.

Kopfhaltung

Während des Arbeitens am Schreibtisch[3] und dem Telefonieren ist es völlig natürlich, dass der Kopf nach vorne geschoben wird. Es wird eine eher entspannte Körperhaltung eingenommen, in welcher die Schultern und der Kopf nach vorne fallen. Dies mag zwar bequem sein, doch führt zu einer Verkürzung und einseitigen Beanspruchung der Muskulatur.

Daher ist es wichtig Dich regelmäßig daran zu erinnern, zur gesunden Kopfhaltung zurückzukehren. Ziehe die Schulterblätter zurück, führe den Kopf auf Höhe der Halswirbelsäule und spüre, wie das Brustbein geöffnet wird. Diese Übung kannst Du immer dann durchführen, wenn gerade das Telefon klingelt. Mit der Zeit wirst Du unbewusst bei jedem Klingeln des Telefons die gesunde Haltung einnehmen.

Halsmuskulatur lockern

Du kannst auch aktiv daran mitwirken, die Verspannung aufzulockern. Häufig geht diese mit einer Bewegungseinschränkung einher. Daher ist die folgende Übung gut geeignet, um die Muskulatur geschmeidig zu halten.

Nimm eine komfortable Sitzposition ein. Lasse die Schultern sanft fallen und führe das Kinn in Richtung Brust, etwa als wenn Du ein Doppelkinn erzeugen möchtest. Nun bewegst Du Deinen Kopf in Form einer Acht. Stelle Dir vor, wie Du diese Nummer gedanklich mit dem Kopf abfährst. Wechsle nach ein paar Wiederholungen die Bewegungsrichtung.

Führe diese Übung ruhig morgens nach dem Aufstehen aus, um von der Entspannung zu profitieren. Dann bleibt die Muskulatur locker und die Verspannungen treten nicht auf.

Massage

Spürst Du die Verhärtungen in Deiner Nackenmuskulatur und sind die Knoten fühlbar, solltest Du diese mit einer Massage der Punkte behandeln. Die Triggerpunkte stellen ein Verkleben der Faszien dar und sind ein häufiger Auslöser für Kopfschmerzen und Migräne. Ein Triggerpunkt Massagegerät ist ideal geeignet, um diese Verhärtungen zu lösen.

Gehe entweder mit Wärme oder einem sanften Druck vor, um die Knoten zu lösen. Lege dazu einen Arm auf dem Tisch ab und ertaste mit der gegenüberliegenden Hand den empfindlichsten Punkt. Spürst Du, dass eine Stelle sehr schmerzempfindlich ist, dann wirke mit Daumen und Zeigefinger auf diesen Triggerpunkt ein. Halte den Druck für einige Sekunden und Du wirst im Anschluss eine Linderung erfahren. Der ausstrahlende Schmerz wird zurückgehen und Deine Migräne dank der Nackenmassage seltener auftreten.

Mit einer entspannten Nackenmuskulatur gegen Migräne vorgehen

Wirst Du des Öfteren von Migräneattacken geplagt, solltest Du erörtern, ob Deine Nackenmuskulatur dafür verantwortlich ist. Falls Du einen Großteil des Tages sitzend und am Schreibtisch verbringst, ist es naheliegend, dass die verspannte Muskulatur zu der Migräne führt.

Aufgrund der Verspannungen wird ein ständiger Zug auf die Halswirbelsäule ausgeübt und die Durchblutung vermindert. Was sich zunächst in Kopfschmerzen äußert, kann sich zu intensiven Migräneattacken ausbilden.

Befolge daher einen gesunden Lebensstil, massiere Deine Nackenmuskulatur und achte auf eine förderliche Kopfhaltung, damit Du seltener von der Migräne betroffen bist. Die Migräne kann durch Verspannungen auftreten und ist neben dem Stress der größte Auslöser.

Sebastian Jacobitz (M.Sc.)
Sebastian Jacobitz (M.Sc.)
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