KissenWelche unterschiedlichen Kissenformen gibt es?

Welche unterschiedlichen Kissenformen gibt es?

Für den Schlaf häufig unterschätzt ist das eigene Kopfkissen. Das Kissen ist nicht nur eine einfache Ablage für den Kopf, sondern eine wichtige Unterstützung. Besitzt Dein Kissen nicht die passende Form und Höhe, wird dies zu einem schlechteren Schlaf und Verspannungen im Nacken führen.

Doch die Auswahl auf dem Markt ist groß und schnell kann es zur Verwirrung kommen. Welche unterschiedlichen Kissenformen gibt es und für welche solltest Du Dich entscheiden?

Erfahre alles über die gängigsten Kissenformen und finde heraus, welche Variante für Dich am besten geeignet ist.

Die passende Kissenform für Deine Schlafposition

Damit Du die Nacht entspannt verbringst und Dein Kopf optimal gestützt wird, muss das Kopfkissen sowohl auf die Matratze als auch Deine Schlafposition abgestimmt sein. Es lässt sich daher nicht pauschal sagen, dass es eine „beste“ Form gäbe, die allen anderen überlegen sei.

Vielmehr muss das Kissen Deine individuellen Anforderungen erfüllen. Es sollte mehr als nur gemütlich sein und eine gute Stützkraft aufweisen. Daher sollten die typischen Daunenkissen ausgedient haben. Sie sind zu weich und nehmen die Belastung kaum von der Halswirbelsäule.

Doch welche Kissen sind nun für die jeweilige Schlafposition zu empfehlen?

Seitenschläfer

Seitenschlaf - Schmetterlingsform
Für den Seitenschlaf ist ein höheres Kissen in Schmetterlingsform vorteilhaft

Die meisten Personen entscheiden sich in der Nacht dafür, auf der Seite zu schlafen. Diese Position vermittelt eine höhere Geborgenheit und wird als angenehm empfunden.

In der Seitenlage steigt der Abstand des Kopfes zur Matratze. Dadurch ist es angebracht ein Modell zu wählen, welches eine größere Höhe aufweist. Andernfalls würde der Kopf auf die Matratze sinken und keine Unterstützung erfahren.

Neben den üblichen Kopfkissen in der Größe von 40x60cm bis 40x80cm und einer Höhe von mindestens 12cm, gibt es auch spezielle Seitenschläferkissen. Diese sind länglich wie eine Rolle gestaltet und werden zwischen die Knie geschoben. Dadurch wird in der Seitenlage eine höhere Stabilität gewährleistet und der Rücken kann sich besser entspannen.

Schläfst Du ausschließlich auf der Seite, profitierst Du von der Schmetterlingsform Deines Kopfkissens. Diese spezielle Kissenform verfügt über Aussparungen an den Seiten, in denen es Dir möglich ist die Arme und Schultern abzulegen.

Rückenschläfer

Schläfst Du auf dem Rücken, ist ein Kissen in mittlerer Höhe die beste Wahl. Es ist zwischen 7cm und 12cm hoch und kann unterschiedliche Formen aufweisen. Am praktischsten sind Nackenkissen, welche nicht flach gestaltet sind, sondern eine Wellenform aufweisen.

Solch ein Nackenkissen ermöglicht es Dir, den Kopf in der Aussparung abzulegen und durch Wölbung wird die Halswirbelsäule entlastet. Als Material kommt ein Gedächtnisschaum[1] zum Einsatz. Dieser wird auch bei Memory-Foam-Kissen verwendet und passt sich unter Belastung und der Wärmeeinwirkung perfekt an die eigene Kopfform an.

Ein Nackenkissen grenzt sich von flachen Kopfkissen deutlich ab und ist für Rückenschläfer zu empfehlen. Die Wellenform unterstützt die Wirbelsäule und bietet eine bessere Anpassbarkeit.

Bauchschläfer

Auf dem Bauch zu schlafen wird im Allgemeinen nicht empfohlen. Die Atmung fällt schwer, die Halswirbelsäule ist verdreht und der Rücken erfährt keine Unterstützung.

Da der Kopf sehr nah an der Matratze ist, müssen Bauchschläfer nicht unbedingt ein Kissen verwenden. Wird bereits ein Topper eingesetzt, ist dieser bereits so weich und komfortabel, dass das Schlafen ohne Kissen möglich ist.

Möchten Bauchschläfer nicht auf das Kissen verzichten, gibt es für Sie spezielle Bauchschläferkissen. Diese sind relativ ähnlich zu gewöhnlichen Kissen gestaltet, aber deutlich flacher. Nur wenige Zentimeter hoch, verhindern Sie, dass der Kopf zu stark angehoben wird und Verspannungen auftreten könnten. Teilweise sind die Kissen noch mit Aussparungen im Mund- und Nasenbereich ausgestattet, um die Atmung zu erleichtern.

Auch für Bauchschläfer gilt, dass die klassische weiche Form eines Daunenkissens nicht optimal ist und langfristig zu Problemen führt. Die individuelle Gestaltung des Bauchschläferkissens fördert den Schlaf und verbessert die Regeneration.

Welche Kissenformen gibt es für Babys?

Babys profitieren von einem Kissen mit einer Aussparung, um einen Plattkopf zu verhindern

Babys benötigen in der Kinderwiege nicht unbedingt ein Kissen[2]. Sorgt zum Beispiel ein Babynest für einen höheren Komfort, kann dort der Kopf abgelegt werden, ohne dass ein Kissen benötigt wird.

Aus gesundheitlicher Sicht kann es jedoch in bestimmten Situationen förderlich sein, wenn ein Lagerungskissen für das Baby eingesetzt wird. Dies ist dann der Fall, wenn ein Plattkopf besteht oder droht aufzutreten. Das lange Liegen auf dem Rücken stellt eine höhere Belastung für den Hinterkopf dar und kann zu den Verformungen führen. Beim Lagerungskissen ist die Mitte mit einer Aussparung versehen, sodass der Kopf nicht direkt auf der Babymatratze liegt und das Gewicht besser über das Kissen verteilt wird.

Schläft Dein Nachwuchs nicht nur auf dem Rücken, sondern des Öfteren auf der Seite, gibt es auch Seitenschläferkissen für Babys. Diese sind wesentlich kleiner und verleihen eine höhere Stabilität im Schlaf.

Spezielle Kissen während der Schwangerschaft

Während der Schwangerschaft stellt der Schlaf eine größere Herausforderung dar. Insbesondere im letzten Trimester ist das Gewicht so hoch, dass es kaum mehr möglich ist auf dem Rücken zu schlafen. Die Seitenlage wird jedoch auch als problematisch empfunden.

Für Abhilfe sorgen spezielle Kissenformen, die für die Schwangerschaft ausgelegt sind. Diese orientieren sich entweder an das Seitenschläferkissen oder sind noch größer gestaltet. Für Schwangerschaftskissen stehen die folgenden Formen zur Verfügung.

C-Form

Die C-Form ähnelt sehr dem Seitenschläferkissen und ist wie eine längere Rolle gestaltet. Sie ist etwas flexibler, weshalb sie gebogen werden kann und damit wie ein „C“ aussieht.

U-Form

Etwas größer als das Schwangerschaftskissen in C-Form ist die Ausführung als „U“. Diese längere Variante gewährt sowohl am Bauch als auch dem Rücken eine Unterstützung. Es ist genügend Platz vorhanden, sodass das Schlafen wieder leichter fällt.

Wie sieht die optimale Schlafposition mit Kissen aus?

Du hast nun erfahren, welche Kissenformen es gibt und für welche Schlafposition diese jeweils empfohlen werden. Für die Wahl des optimalen Kissens gibt es einige Grundregeln[3], die Du befolgen solltest. Dann wirst Du für Dich immer die beste Wahl treffen und den Kopf ausreichend stützen.

Grundlegend gilt, dass die Halswirbelsäule ihre natürliche Form während des Schlafens beibehalten soll. Der Kopf darf weder zu hoch oder zu niedrig liegen, da dies zu einer unnatürlichen Haltung führen würde. In der Folge entstehen Verspannungen und Nackenschmerzen.

Stehst Du häufiger mit Nackenschmerzen nach dem Schlafen auf, ist die Ursache wahrscheinlich in Deinem Kissen zu finden. Ein Trugschluss besteht darin zu glauben, dass weiche Kissen besonders förderlich wären und eine Entlastung bieten. Das Gegenteil ist der Fall und ein stabileres Kissen nimmt das Gewicht besser auf und bietet Deiner Nackenmuskulatur die notwendige Entspannung.

Lasse von einer anderen Person kontrollieren, ob Dein Kopf sich auf der gleichen Höhe wie Dein Körper befindet. Dann ist sichergestellt, dass das Kissen seine Aufgabe erfüllt und einen geruhsamen Schlaf ermöglicht.

Die Kissenform für einen erholsamen Schlaf

Wurde lange Zeit ein recht einheitliches Daunenkissen mit einer simplen rechteckigen Form verwendet, sieht dies mittlerweile gänzlich anders aus. Die Hersteller haben auf die Bedürfnisse der jeweiligen Schlafposition reagiert und Kissen gestaltet, die darauf Rücksicht nehmen.

So gibt es Kissen für Seitenschläfer mit Aussparungen an der Seite, die an die Form eines Schmetterlings erinnern oder Nackenkissen, die nicht flach sind, sondern eine Wölbung aufweisen. Das Ziel ist hierbei, dass der Kopf gestützt wird und die Muskulatur sich entspannen kann.

Liegt Dein Kopf auf einer Höhe mit dem Körper und wachst Du morgens ohne Beschwerden auf, ist die Kissenform ideal für Dich. Informiere Dich über die einzelnen Varianten und treffe in Abhängigkeit von Deinem Schlafverhalten die Entscheidung zugunsten einer speziellen Kissenform.

Sebastian Jacobitz (M.Sc.)
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