Bei Nackenschmerzen gilt Wärme als das Mittel zur Wahl, um die Schmerzen zu lindern. Durch die Wärme wird eine Entspannung herbeigeführt und die Muskeln reagieren auf diesen Einfluss positiv.
Wärme besitzt weitreichende Wirkungen. Sie regt die Durchblutung an und reduziert die Schmerzwahrnehmung. Dadurch ist eine zügige Linderung zu spüren und die Wärmetherapie erweist sich als wirksam.
Doch ist die Wärme tatsächlich gut für den Nacken oder ist die Kälte etwa eine bessere Alternative, um die Schmerzen zu stillen?
Wann ist der Einsatz der Kälte sinnvoll?
Je nach Ursache der Nackenschmerzen[1] könnte die Kälte eine zufriedenstellende Anwendung sein. Dies ist der Fall, falls die Schmerzen aufgrund einer entzündlichen Reaktion auftreten. Ist eine deutliche Erwärmung feststellbar, kannst Du mit der Kältetherapie dieser entgegenwirken.
Dies ist zum Beispiel bei einer rheumatoiden Arthritis hilfreich. Hier liegen die Schmerzursachen nicht in einer falschen Haltung des Nackens, sondern in den entzündlichen Prozessen tief in den Gelenken. Die Kälte kann, zumindest vorübergehend, eine Linderung herbeiführen.
Liegen muskuläre Verspannungen und Beschwerden vor, ist die Kälte jedoch wenig vorteilhaft. Sie würde zwar die Schmerzen reduzieren, doch gleichzeitig auch die Muskulatur angreifen. Denn diese zieht sich aufgrund der Kälteeinwirkung nur noch mehr zusammen, sodass die Verspannungen verstärkt werden.
Verbringst Du viel Zeit am Schreibtisch und nimmst dabei eine ungünstige Haltung ein, dann setze lieber auf die Wärme, um eine Entspannung herbeizuführen. Meist sind die Nackenschmerzen auf die falsche Arbeitshaltung und einem Bewegungsmangel[2] zurückzuführen. Bei diesen Ursachen ist die Wärme deutlich effektiver und trägt zu einer gesunden Heilung der Muskulatur bei.
Wie lässt Du die Wärme auf Deinen Nacken einwirken?
Es gibt einige verschiedene Methoden, wie Du die Wärme Deinem Nacken zuführst. Diese sind mit eigenen Vor- und Nachteilen versehen.
Rotlichtlampe
Die Rotlichtlampe ist ein beliebtes Mittel, um eine tiefgehende Wärme zu erzeugen. Das Licht erwärmt nicht nur die Haut, sondern dringt in die tieferlegende Gewebestruktur vor. Dadurch wird eine optimale Wirkung sichergestellt.
Der Einsatz der Rotlichtlampe führt zu einer Erweiterung der Gefäße. Dies fördert die Durchblutung[3] und stärkt die Selbstheilungskräfte des Muskels.
Für eine gesunde Anwendung solltest Du einen Abstand von 35 bis 50cm einhalten. Eine Bestrahlung von 10 bis 20 Minuten ist ausreichend, um einen spürbaren Effekt zu erhalten.
Wärmepflaster
Als besonders praktisch erweist sich der Einsatz von Wärmepflastern. Diese kannst Du auch unterwegs verwenden, wenn alternative Therapiemöglichkeiten nicht zur Verfügung stehen.
Du befestigst das Wärmepflaster an der schmerzenden Stelle und profitierst von der Wirkung. Die Pflaster sind entweder selbsterwärmend oder verwenden einen Arzneimittelwirkstoff, wie etwa Capsaicin[4], um eine Wärmewirkung zu erzielen.
Auch hier führt die Wärme zu einer Gefäßerweiterung und verbessert die Durchblutung. Wärmepflaster kannst Du ganz einfach im Büro verwenden und dadurch die Schmerzen lindern. Auch zu Hause sind die Pflaster praktisch, da sie keine Bewegungseinschränkung darstellen und Du Deinen Alltag fortführen kannst.
Heizkissen für den Rücken
Sind die Beschwerden intensiv und verteilen sich über eine größere Fläche, ist das Heizkissen für den Rücken eine gute Wahl. Es handelt sich um ein Heizkissen, welches so gestaltet ist, dass Du es wie einen kleinen Umhang auf den Nacken ablegen kannst.
Zum Betrieb muss es mit einer Stromquelle verbunden werden. Daher bietet sich die Anwendung an, wenn Du auf der Couch entspannen möchtest. Aber auch im Sitzen kannst Du es verwenden und etwa bei der Arbeit am Schreibtisch einsetzen.
Das Heizkissen ist mit verschiedenen Temperaturstufen ausgestattet. So kannst Du genau festlegen, wie intensiv die Wärme sein soll. Nutze solch ein Heizkissen, um eine großflächige Wärme zu erzeugen. Damit lassen sich gleichzeitig auch Rücken- oder Schulterschmerzen behandeln.
Moorkissen
Treten die Nackenschmerzen vermehrt am Morgen auf, könnte eine ungesunde Schlafposition dafür verantwortlich sein. Dann solltest Du versuchen mit einem Nackenkissen langfristig eine gesunde Haltung des Kopfes sicherzustellen.
Während das Nackenkissen keine sofortige Verbesserung mit sich bringt, ist das Moorkissen für eine unmittelbare Linderung der Beschwerden angebracht. Dieses erwärmst Du für einen kurzen Moment in der Mikrowelle und das natürliche Material gibt über die Nacht die wohltuende Wärme ab.
Damit erhältst Du einen längeren Wärmeeffekt, um die Nackenverspannungen zu lösen[5]. Du wachst morgens mit einem besseren Gefühl auf, sodass auch Kopfschmerzen und weitere Begleiterscheinungen zurückgehen. Deine Muskeln sind erholt und entspannt, sodass eine deutliche Schmerzlinderung eintritt.
Wärmflasche
Eine Alternative zum Moorkissen stellt die Wärmflasche dar. Diese ist in fast jedem Haushalt vorhanden und gilt als bewährtes Hausmittel, um Verspannungen zu lösen. Die Wärmflasche füllst Du mit heißem Wasser und legst diese auf einen Nacken. Die Wärme fördert die Durchblutung der Muskeln und führt eine Entspannung herbei.
In der Anwendung ist die Wärmflasche allerdings mit einigen Nachteilen versehen. Du kannst nur wenig präzise die Temperatur bestimmen und die Wärme lässt mit der Zeit nach. Zudem ist es wenig bequem auf der Wärmflasche zu liegen.
Daher ist sie nur für einen kurzen Zeitraum sinnvoll, um die Nackenschmerzen zu reduzieren. Da die Anwendung sehr einfach und die Wärmflasche häufig bereits vorhanden ist, kannst Du diese ebenso bei Deinen Nackenverspannungen einsetzen.
Wann solltest Du die Wärme bei Nackenschmerzen meiden?
Die Wärmetherapie ist vor allem bei muskulären Beschwerden eine sinnvolle Maßnahme, um eine Entspannung der Muskulatur herbeizuführen. Dann können sich Knoten lösen und die Verspannungen gehen zurück.
Liegt bereits eine Erwärmung der schmerzenden Region vor, ist von der zusätzlichen Wärme abzuraten. Es könnte etwa eine entzündliche Reaktion der Gelenke vorliegen und die Ursache der Schmerzen liegt nicht im Muskel.
Würdest Du mit intensiver Wärme noch weiter den Nacken behandeln, führt dies nicht zur gewünschten Schmerzlinderung, sondern belastet vor allem den Kreislauf. Damit erreichst Du genau das Gegenteil und die Wärme wirkt sich kontraproduktiv auf den Heilungsprozess aus.
Prüfe also genau, ob mit den Nackenverspannungen eine Wärmereaktion des Körpers einhergeht. Dann solltest Du auf die weitere Wärme verzichten und lieber kühlend eine Schmerzlinderung herbeiführen.
Langfristig Nackenverspannungen vorbeugen
Die Wärmebehandlung[6] ist sinnvoll, um kurzfristig eine Verbesserung der Symptome zu erzielen. Die Schmerzen gehen zurück, Verspannungen sind weniger stark ausgeprägt und Du gewinnst an Mobilität.
Veränderst Du nichts an Deinem Lebensstil, werden die Beschwerden jedoch erneut auftreten. Insbesondere, wenn Du nicht Deine Sitzhaltung veränderst und auf mehr Bewegung im Alltag achtest.
Damit die Nackenschmerzen langfristig verschwinden, solltest Du auf eine ergonomische Arbeitshaltung achten. Nimm einen ausreichenden Abstand zum Monitor ein und sitze möglichst aufrecht. Fällt Dir das schwer, dann unterstütze die Sitzhaltung mit einem Lendenkissen oder einem orthopädischen Sitzkissen. Diese verhindern einen Rundrücken und unterstützen vor allem den unteren Rücken.
Integriere zudem mehr Bewegung in Deinen Alltag. Gegen die Nackenschmerzen hilft es bereits, wenn Du leichte Spaziergänge unternimmst und den gesamten Körper in Bewegung versetzt. Dadurch wirkst Du der einseitigen Haltung am Arbeitsplatz entgegen und der Nacken erholt sich. Ebenso sind einige Sportarten für den Nacken förderlich. Dazu zählen:
Durch einen insgesamt gesünderen Lebensstil führst Du eine Schmerzlinderung herbei und verhinderst das erneute Auftreten der Verspannungen. Damit ersparst Du Dir eine weitere Schmerzbehandlung und Sportarten wie das Schwimmen, wirken positiv auf das Gelenk.
Schmerzen im Nacken mit Wärme therapieren
Die Wärmetherapie ist eine sinnvolle Maßnahme, falls Du unter einem Schmerz im Nacken leidest. Die Ursachen sind vielfältig, beruhen aber meist in einer ungesunden Haltung und zu wenig Bewegung. Das ständige Herabschauen auf das Smartphone[7] und das lange Sitzen am Arbeitsplatz sind wenig förderlich für die Gesundheit des Nackens. Mit der Zeit ist eine Verspannung der Muskulatur kaum zu vermeiden.
Als erste Lockerung ist die Wärme sinnvoll, um die Muskelfasern zu entspannen. Dadurch gehen die Verspannungen zurück und die Nackenschmerzen sind weniger intensiv. Zudem fördert die Wärme die Durchblutung, was die Heilung unterstützt und zu einer Schmerzlinderung führt.
Nutze die hier vorgestellten Tipps und Produkte, um die Nackenschmerzen zu lindern und achte langfristig auf mehr Bewegung und einer gesunden Haltung. Dann wirst Du nicht mehr von den Beschwerden betroffen sein und die Schmerzen gehören der Vergangenheit an.