Mehrere Millionen Menschen leiden in Deutschland unter einer Hausstauballergie. Sie wachen mit Beschwerden morgens auf und glauben vielleicht, dass eine einfache Erkältung dafür verantwortlich wäre. Ihnen ist nicht bewusst, dass die Hausstauballergie zu diesen Symptomen führt und den Schlaf beeinträchtigt.
Besteht bei Dir der Verdacht, dass Du allergisch auf Milben und deren Ausscheidungen reagierst, solltest Du besonders darauf achten, welche Symptome bei Dir auftreten. Anhand der Beschwerden lässt sich häufig klar abgrenzen, ob Du an einer vorübergehenden Infektion leidest oder die Hausstauballergie[1] als Ursache gilt.
Treten die folgenden Symptome einer Hausstauballergie bei Dir auf? Dann solltest Maßnahmen ergreifen, um die Milbenbelastung möglichst gering zu halten. Suche auch Deinen Hausarzt auf, um den Verdacht zu bestätigen.
Wodurch werden die Symptome ausgelöst?
Für die meisten Menschen ist es kein Problem, wenn sich im Bett Milben befinden. Es mag zwar keine schöne Vorstellung sein, doch nahezu jedes Bett ist von Milben bevölkert. Die kleinen Tierchen erweisen sich als so robust, dass Sie selbst eine übliche Wäsche bei 40°C überleben. Sie ernähren sich von Hautschuppen und Schweiß. In feuchtwarmen Betten und Matratzen fühlen Sie sich besonders wohl, was zu einem Anstieg der Symptome führt.
Die meisten Menschen machen also Bekanntschaft mit den Milben. Doch nicht alle reagieren mit allergischen Symptomen.
Bislang ist nicht vollständig geklärt, weshalb einige Menschen allergische Reaktionen zeigen. Fest steht, dass der Kontakt mit den Eiweißen des Milbenkots zu einer Überreaktion des Immunsystems führt. Dieser nimmt den eigentlich harmlosen Stoff als gefährlich wahr und löst eine Immunreaktion aus.
Ähnlich wie bei Krankheitserregern, bilden sich Antikörper, die die Substanzen unschädlich machen. Beim erneuten Kontakt mit dem Milbenkot wird Histamin freigesetzt.
Histamin ist ein Hormon, welches die Blutgefäße erweitert und dadurch die Durchblutung fördert. Die Immunreaktion wird effektiver, allerdings geht dies auch mit weiteren Nebenwirkungen[2] einher.
Das Auftreten der Symptome bei einer Hausstauballergie ist im Kern auf eine fehlgeleitete Immunreaktion zurückzuführen. Das eigentlich ungefährliche Eiweiß im Milbenkot wird als gefährlich eingestuft und Histamin ausgeschüttet, welches in der Folge wiederum mit den typischen Beschwerden einhergeht.
Die einzelnen Symptome im Überblick
Da die Immunreaktion relativ ähnlich ist, sind auch die Symptome vergleichbar mit einer Erkältung. Es gibt jedoch kleinere Unterschiede, die Dir eine Abgrenzung erleichtern und auf eine Hausstauballergie hindeuten.
Nase

Typisch für eine Hausstauballergie ist, dass die Nase verstopft ist und die Schleimhäute anschwellen. Dadurch wird vermehrt das Sekret produziert, weshalb Du häufiger zum Taschentuch greifen musst.
Individuell unterschiedlich ist die Ausprägung der Reizung der Nase. Manchmal äußert sich dies in einem Fließschnupfen, der sich kaum stoppen lässt. Aber auch das Auftreten eines Niesreizes ist möglich.
Diese Symptome weisen große Ähnlichkeiten zu einer Erkältung auf und lassen kaum eine Abgrenzung zu. Ist jeden Morgen Deine Nase verstopft, ist dies aber ein Hinweis darauf, dass es sich um eine allergische Reaktion handelt.
Augen
Gerötete Augen nach dem Schlafen können auf verschiedene Ursachen zurückzuführen sein. Vielleicht hast Du nur zu kurz geschlafen oder Deine Augen waren einem Luftzug ausgesetzt?
Typisch für eine Hausstauballergie ist eine Reizung der Augen. Es handelt sich hierbei um eine mildere Form einer Bindehautentzündung, die praktisch dauerhaft auftritt. Damit verbunden ist nicht nur die Rötung, sondern auch ein Juckreiz sowie ein vermehrter Tränenfluss. Dies tritt als Reaktion auf das eher trockene Auge auf und Dein Körper versucht auf diese Weise eine Linderung herbeizuführen.
Die geröteten Augen und das Auftreten der allergischen Konjunktivitis deuten auf eine Hausstauballergie hin und sind bei einer einfachen Erkältung eher untypisch. Anhand der Augen lässt sich also gut abschätzen, ob die Beschwerden aufgrund einer Allergie oder einer Infektion auftreten.
Atemwege

Typisch bei einer Hausstauballergie sind auch Beeinträchtigungen der Atemwege. Um die vermeintlichen Krankheitserreger aus dem Körper zu befördern, wird auch hier vermehrt das Sekret produziert. Über ein häufigeres Husten werden die Erreger ausgestoßen.
Der Husten erinnert hierbei an einer Bronchitis. Er ist mit einem Schleimaustritt verbunden, womit es sich nicht um einen trockenen Husten handelt.
Teilweise geht die Hausstauballergie auch mit einer Atemnot in der Nacht einher. Die Atemwege sind so stark gereizt, dass es Dir schwerfällt tief zu atmen.
Über einen längeren Zeitraum ist auch ein „Etagenwechsel“ möglich. Dann besteht die Gefahr des Auftretens eines Asthmas, welches von der Allergie unabhängig Beschwerden auslöst. Dies greift Deine Lungen an und äußert sich etwa in einem Belastungsasthma[3].
Haut
Auch Deine Haut kann allergische Reaktionen aufgrund des Einwirkens der Hausstaubmilben aufweisen. Diese Symptome sind etwas seltener, doch nicht ungewöhnlich.
Zu vernehmen ist etwa ein stärkerer Juckreiz und mitunter ein Ausschlag sowie eine Nesselsucht. Es bilden sich Quaddeln auf der Haut, die in Form von rötlichen Schwellungen zu erkennen sind. Diese treten meist beim direkten Kontakt mit den Milben auf. Also, wenn Du Dich für längere Zeit im Bett befindest und den Allergenen schutzlos ausgesetzt bist.
Wann treten die Symptome auf?
Anders als etwa beim Heuschnupfen ist die Hausstauballergie nicht saisonal. Die Milben bevölkern ganzjährig Deine Matratze und lösen ununterbrochen die Symptome aus.
Am stärksten sind die Symptome in der Nacht oder am Morgen. Die Milben befinden sich vorwiegend in der Matratze und dem Kopfkissen. Daher leidet besonders Dein Schlaf unter der Allergie und morgens wachst Du mit den beschriebenen Symptomen auf.
Ist Deine allergische Reaktion sehr intensiv, ist auch ein vermehrtes Aufwachen in der Nacht nicht ungewöhnlich. Du musst niesen und mit einem Husten stößt Du die Erreger aus. Darunter leidet Deine Nachtruhe und ein erholsamer Schlaf ist kaum möglich.

Im Jahresverlauf zeigen sich die Symptome besonders im Herbst und Winter. Während des Sommers herrschen optimale Lebensbedingungen für die Milben. Sie vermehren sich im feuchtwarmen Klima des Bettes. Da häufiger gelüftet wird und Du weniger Zeit in den Innenräumen verbringst, gehen die Symptome im Sommer häufig zurück.
Wird es draußen kälter, verbringst Du mehr Zeit in der Wohnung und bist stärker im Kontakt mit den Milben. Zudem sinkt die Milbenpopulation und der Kot sowie die Überreste der kleinen Tierchen vermengen sich mit der Umgebungsluft. Lüftest Du im Winter seltener, treten die Symptome einer Hausstauballergie stärker in Erscheinung. Da dies mit der Erkältungssaison einhergeht, liegt häufig eine Verwechslung vor und Du glaubst, dass eine Infektion zu den Beschwerden führt.
Die Symptome der Hausstauballergie
Beeinträchtigt die Hausstauballergie Deinen Schlaf, solltest Du nicht untätig sein. Leidest Du ganzjährig unter den Beschwerden, ist es sinnvoll Deinen Arzt aufzusuchen, um die Allergie zu bestätigen. Danach bietet es sich an Encasings zu verwenden sowie mit einem Milbensauger das Bett zu reinigen. Mit diesen Maßnahmen lässt sich der Kontakt mit den Allergenen so weit reduzieren, dass die Symptome fast vollständig zurückgehen.
Langfristig ist auch eine Hyposensibilisierung möglich, damit Dein Immunsystem nicht mehr auf die Stoffe überreagiert. Diese Therapieform dauert jedoch mehrere Jahre, weshalb es sinnvoll ist die Schlafumgebung hinsichtlich der Hausstauballergie anzupassen.
Nutze eine Allergiker Bettwäsche und vermeide Kuscheltiere, Polstermöbel oder Teppiche im Schlafzimmer. Je weniger Lebensraum die Milben besitzen, desto schwächer werden Deine Symptome sein und desto besser schläfst Du.
Nimm die Symptome einer Hausstauballergie ernst. Treten diese gehäuft und über einen längeren Zeitraum auf, handelt es sich wahrscheinlich nicht um eine Erkältung, sondern eine allergische Reaktion. Mit geeigneten Gegenmaßnahmen und Therapieformen minderst Du die Symptome und gewinnst deutlich an Lebensqualität.