RatgeberDeckenFür wen sind Gewichtsdecken nicht geeignet

Für wen sind Gewichtsdecken nicht geeignet

Gewichtsdecken haben sich in den letzten Jahren als wichtiges Hilfsmittel etabliert, um den Schlaf zu fördern. Sie besitzen eine stresslindernde Wirkung und sorgen für eine höhere Entspannung. Dies ist gerade für Kinder hilfreich, die unter Angststörungen leiden und kaum allein in den Schlaf finden. Auch Erwachsene profitieren von der Anwendung. Lassen sich doch Schlafstörungen sowie Schmerzen lindern und das Wohlbefinden verbessern.

Denkst Du auch über den Kauf einer Gewichtsdecke nach? Dann solltest Du erfahren, für welche Personengruppen die Gewichtsdecke nicht geeignet ist. Denn das zusätzliche Gewicht kann in manchen Fällen eine zu hohe Belastung darstellen, weshalb eine Anwendung nicht empfohlen wird.

Wann ist eine Gewichtsdecke sinnvoll

Die Gewichtsdecke besitzt eine Wirkung, ähnlich einer Umarmung oder Massage. Durch das Gewicht wird ein Druckgefühl vermittelt, welches die Produktion des Glückshormon Serotonin ankurbelt[1] und den Stresspegel sinken lässt. Durch diese Kombination wird der Zustand der Anspannung verlassen und ein gelasseneres Gefühl erreicht.

Schlafstörungen

Liegst Du abends für längere Zeit im Bett und findest nicht in den Schlaf? Kreisen die Gedanken wie wild und die Probleme wollen nicht aus Deinem Bewusstsein verschwinden?

Dann ist die Anwendung einer Gewichtsdecke sinnvoll, um wieder einen freien Kopf zu erhalten. Das Gewicht der Decke wirkt beruhigend und der Stress fällt von Dir ab. Dadurch gelingt es Dir leichter in den Schlaf zu finden und Du wachst am nächsten Morgen ausgeruhter auf.

Schmerzproblemen

Gewichtsdecke - chronische Schmerzen
Bei chronischen Gelenkschmerzen ist die Anwendung einer Gewichtsdecke nützlich

Leidest Du unter chronischen Schmerzen, könnte die Gewichtsdecke sich auch als hilfreich herausstellen. Chronische Rücken- oder Gelenkschmerzen werden durch den Stress verstärkt. Sie werden intensiver wahrgenommen und die Beschwerden nehmen zu.

Die Gewichtsdecke hilft dabei den Cortisolspiegel zu verringern. Dein Körper wird in einen ruhigeren Zustand versetzt und das Schmerzempfinden nimmt ab. Verantwortlich ist hierfür der größere Einfluss des parasympathischen Nervensystems[2]. Dieses sorgt für die spürbare Linderung und die chronischen Schmerzen nimmst Du weniger intensiv wahr.

Auch das Immunsystem profitiert von dem besseren Schlaf und dem geringeren Stress. Dadurch werden die Selbstheilungskräfte beflügelt, was den Heilungsprozess begünstigt.

Angstzuständen

Kinder oder Erwachsene, Panikattacken können in jedem Alter auftreten. Ob bestimmte Auslöser dafür verantwortlich sind oder allgemein eine hohe Anspannung vorliegt, ist unwesentlich für die Anwendung der Gewichtsdecke. Sie hilft im Allgemeinen bei Angstzuständen und versetzt Dich in einen emotional ausgeglicheneren Zustand. Somit wird eine Überreaktion des Nervensystems verhindert und die Angst gelindert.

Gerade für Kinder kann dies eine vielversprechende Möglichkeit sein, um die Angst vor dem Einschlafen zu nehmen und sie an das eigene Bett zu gewöhnen. Für Eltern stellt dies eine große Entlastung dar und die Nächte gestalten sich erholsamer.

Wer sollte lieber auf eine Gewichtsdecke verzichten

Gewichtsdecken sind für eine breite Zielgruppe attraktiv und tragen zur Linderung zahlreicher Beschwerden bei. Dennoch gibt es auch Warnhinweise und Risiken, die mit der Benutzung der Gewichtsdecke verbunden sind. Daher ist die Anwendung nicht bei allen Gruppen uneingeschränkt zu empfehlen.

Kinder unter 10 Jahre

Gewichtsdecke - Kinder
Unter 5 Jahren ist von der Gewichtsdecke abzuraten und bis zu 10 Jahren nur eingeschränkt zu empfehlen

Gewichtsdecken erfreuen sich vor allem bei Babys und Kindern einer hohen Beliebtheit. Spendet das zusätzliche Gewicht und der Druck eine Geborgenheit, welche für Ruhe sorgt und das Wohlbefinden verbessert. Die Angst allein im eigenen Kinderzimmer zu sein wird genommen und der Schlaf gefördert.

Das Gewicht der Decke sollte maximal 10% des Körpergewichtes betragen. Für Kleinkinder kann dies bedeuten, dass die Decke zu schwer ist, um diese eigenständig zu bewegen. Gerade bei Babys besteht die Gefahr, dass die Atemwege bedeckt werden. Das Ersticken oder der plötzliche Kindstod können auftreten.

Bei Babys und Kleinkindern darf eine Gewichtsdecke nur unter Aufsicht als Einschlafhilfe verwendet werden. Nach dem Einschlafen sollte die Decke entfernt werden, um kein Gesundheitsrisiko darzustellen.

Erst ab einem Alter von 10 Jahren können Kinder das Gewicht besser abschätzen und sind in der Lage die Decke eigenständig zu bewegen. Ein zu hohes Gewicht stellt zudem eine Belastung und keine Linderung dar.

Menschen mit Kreislaufproblemen

Personen, die unter Kreislaufproblemen leiden sollten von der Anwendung lieber absehen. Das Entfernen der Decke ist mit einer gewissen Anstrengung verbunden. Bei starken Kreislaufbeschwerden könnten die körperlichen Anforderungen so hoch sein, dass das Gewicht der Decke zur Gefahr wird. Es fällt schwer die Decke selbstständig zur Seite zu schieben und ein Kollaps droht.

Gleiches gilt auch für Diabetes-Patienten. Auch bei Ihnen ist der Kreislauf häufig geschwächt und es könnte problematisch sein, die Therapiedecke zu entfernen. Bei einem diabetischen Fuß[3] ist die Gewichtsdecke daher kein geeignetes Mittel, um eine Linderung herbeizuführen.

Atembeschwerden

Wer unter Asthma, Schlafapnoe oder anderweitigen Atembeschwerden leidet, sollte auf die Gewichtsdecke verzichten. Das Gewicht lastet zu einem gewissen Teil auch auf den Organen und somit der Lunge. Der Mund liegt zwar frei und die Decke erweist sich als atmungsaktiv, sodass eine gute Luftzirkulation stattfindet, doch die Lunge muss härter arbeiten.

Bei Atembeschwerden ist es wichtig, dass keine Last auf dem Brustkorb liegt und das Zwerchfell sich frei entfalten kann. Daher werden der Rückenschlaf und eine leichte Decke empfohlen, um die Atmung zu erleichtern.

Skoliose

Skoliose und Gewichtsdecke
Bei einer Skoliose ist der Gebrauch nur in Absprache des Arztes möglich

Gewichtsdecken sind in der Lage leichte Rückenschmerzen und Verspannungen zu lindern. Der Druck wirkt wie eine leichte Massage, weshalb die Muskulatur sich entspannt und der Schmerz zurückgeht.

Liegen jedoch Verformungen der Wirbelsäule vor, könnte der Druck die Fehlstellung verstärken. Es liegt eine höhere Belastung auf dem Rücken, sodass es schwerer fällt eine natürliche Haltung zu bewahren.

Leidest Du unter einer Skoliose, ist vor dem Gebrauch der Gewichtsdecke dringend die Rücksprache mit Deinem Arzt notwendig. Nur dann ist eine verantwortungsbewusste Anwendung der Therapiedecke möglich, ohne die Skoliose zu verstärken.

Wer auf die Gewichtsdecke verzichten sollte

Die Gewichtsdecke ist bei einigen Personengruppen populär. Bringt sie doch bei einigen Beschwerden eine spürbare Linderung und fördert den Schlaf.

Die Anwendung ist allerdings nicht für alle Personen uneingeschränkt zu empfehlen. Grundsätzlich gilt, dass die Decke ohne Probleme selbstständig bewegt werden kann. Dies ist bei Kleinkindern unter einem Alter von 5 Jahren und bei Menschen mit Kreislaufbeschwerden nicht immer der Fall. Bedeckt die Therapiedecke das Gesicht, besteht die Gefahr des Erstickens. Daher müssen gewisse körperliche Voraussetzungen erfüllt sein, um die Therapiedecke die ganze Nacht zu nutzen.

Auch bei Atembeschwerden oder der Skoliose ist der Gebrauch mit einer gewissen Vorsicht verbunden. Der Druck könnte die Beschwerden verstärken und nicht die gewünschte Verbesserung mit sich bringen.

In diesen Fällen ist der Arzt der richtige Ansprechpartner, um den Gebrauch der Gewichtsdecke vorher abzuklären. Somit gibt es einige Personengruppen, für die die Gewichtsdecke nicht geeignet ist und eher eine Gefahr darstellt.

Sebastian Jacobitz (M.Sc.)
Sebastian Jacobitz (M.Sc.)
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