BettenBoxspringbettVorteile der Boxspringbetten bei einer Hausstauballergie

Vorteile der Boxspringbetten bei einer Hausstauballergie

Das Boxspringbett gewinnt zunehmend an Popularität. Mit einem überzeugendem Schlafkomfort, welcher einem „klassischen“ Bett mit Lattenrost deutlich überlegen ist, finden diese Art der Betten immer häufiger Einzug in das Schlafzimmer.

In Deutschland leiden mehrere Millionen Personen unter einer Hausstauballergie. Die allergieauslösenden Milben befinden sich vor allem im Bett. In der Matratze und dem Kopfkissen fühlen sich die kleinen Tierchen in der feuchtwarmen Umgebung wohl und vermehren sich rasant. Für Allergiker bedeutet dies eine eingeschränkte Schlafqualität und die typischen Symptome der Hausstauballergie.

Ist ein Boxspringbett auch für Hausstauballergiker geeignet und erweist es sich nicht nur für den Komfort, sondern auch im Sinne der Allergie als positiv?

Aufbau des Boxspringbettes

Zunächst ist es wichtig zu erfahren, wie das Boxspringbett aufgebaut ist. Denn die Gestaltung und damit die Eigenschaften für Allergiker unterscheiden sich deutlich von der Variante mit einem Lattenrost.

Die Basis stellt die namensgebende Box dar. Diese steht auf robusten Füßen und besteht typischerweise aus einer Federkernmatratze. Auf der Matratze liegt eine weitere Matratze, welche ebenso aus einem Federkern besteht. Den Abschluss bildet der Topper, welcher sich feinfühlig an Deinen Körper anpasst.

Somit besteht das Boxspringbett aus drei Elementen, welche jeweils eine eigenständige Funktion besitzen und Deinen Komfort erhöhen. Während das Untergestell die gesamte Belastung aufnimmt, passen sich die Matratze und der Topper individuell an Dein Schlafverhalten an. Dadurch entsteht ein wesentlich besseres Gefühl und Rückenschmerzen gehen zurück.

Wo fühlen sich Hausstaubmilben besonders wohl

Für gewöhnlich ist das Boxspringbett eine gute Entscheidung, um den Rücken zu schonen und den Schlaf zu verbessern. Als Allergiker musst Du jedoch darauf achten, die Schlafumgebung an die Milben anzupassen[1]. Andernfalls breiten sich diese ungehindert aus und sorgen für tränende Augen, Kopfschmerzen und einen Hustenreiz am Morgen.

Milben sind in praktisch jedem Schlafzimmer anzutreffen. Sie erweisen sich als äußerst robust und halten den üblichen Hygienemaßnahmen stand. Eine einfache Wäsche bei 30°C ist nicht ausreichend, um die Milben abzutöten.

Besonders wohl fühlen sich Milben in einer feuchtwarmen Umgebung. Dies ist in Betten der Fall, die über keine ausreichende Luftzirkulation verfügen. Gerade im Sommer wirst Du vermehrt schwitzen und einen perfekten Lebensraum für die Milben schaffen.

Bett - Schweiß
Milben fühlen sich im Bett besonders wohl, wenn Du schwitzt und die Matratze feucht ist

Hautschuppen und Dein Schweiß sind die optimale Grundlage, damit sich Milben in Deinem Bett wohlfühlen. Dies bemerkst Du als Allergiker daran, dass die Symptome zunehmen und Dein Schlaf stärker darunter leidet.

Um die Milbenpopulation gering zu halten ist eine ausreichende Luftzirkulation notwendig. Je mehr Frischluft zu Dir und das Bett gelangen, desto weniger schwitzt Du und desto niedriger ist die Luftfeuchtigkeit. Milben breiten sich in dieser Umgebung nicht ungehemmt aus und Dein Schlaf profitiert davon.

Ist das Boxspringbett für Allergiker geeignet?

Die meisten Ausführungen der Boxspringbetten sind für Hausstauballergiker wunderbar geeignet. Sie bestehen aus einem mehrlagigen Aufbau, welcher meist auf Federkernmatratzen setzt. Diese erweisen sich als vorteilhaft, da sie eine gute Luftzirkulation[2] zulassen.

Hohe Luftzirkulation dank Federkern

Durch die Belastung Deines Körpergewichtes geraten die Federn in Schwingung. Die Bewegung sorgt für einen Luftaustausch und einen besseren Feuchtigkeitstransport. Dadurch sammelt sich der Schweiß an warmen Nächten nicht in der Matratze, sondern wird direkt wieder an die Umgebung abgegeben.

Leichte Reinigung des Toppers

Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass der Topper nicht nur für einen höheren Komfort sorgt, sondern auch einen Schutz für Deine Matratze bietet. Damit wirkt er wie Matratzenschoner und nimmt Verunreinigungen auf. Die Pflege und Wäsche des Toppers ist wesentlich leichter. Sie ist mit weniger Aufwand verbunden, sodass Du regelmäßig die Bezüge wechseln kannst und dadurch die Milben auswäschst.

Wichtig ist hierbei, dass bei der Wäsche eine Temperatur von mindestens 60°C erreicht wird. Erst dann sterben die Milben zuverlässig ab und die Allergene werden ausgewaschen.

Im Grundaufbau sind Boxspringbetten für Allergiker gut geeignet und schränken den Lebensraum der Milben ein. Damit dies noch effektiver gelingt, solltest Du auf die folgenden Eigenschaften des Boxspringbettes achten.

Worauf müssen Hausstauballergiker beim Kauf achten

Boxspringbetten gibt es in den unterschiedlichsten Ausführungen. Je nach Deinen Bedürfnissen gibt es Varianten mit einem Bettkasten oder elektrischem Motor. Letztere Ausführungen sind für Allergiker weniger geeignet, da dadurch die Luftzirkulation beeinträchtigt wird. Leidest Du unter einer Hausstauballergie, dann achte auf die folgenden Merkmale des Boxspringbettes, um die Nacht besser zu verbringen.

Optimaler Luftaustausch

Damit Milben sich weniger wohl im Boxspringbett fühlen, sollte der Luftaustausch gefördert werden. Dies gelingt am besten, indem zwischen der Box und dem Boden möglichst viel Freiraum bleibt.

Auch wenn es praktisch erscheint, darf der Freiraum nicht als Abstellraum für die Bettwäsche oder anderen Gegenständen genutzt werden. Ebenso erweist sich ein Boxspringbett mit Bettkasten als hinderlich und beeinträchtigt die Luftzirkulation.

Der Raum unter dem Bettgestell sollte zudem nicht mit einem hohen Teppich ausgestattet sein. Im Teppich finden sich ebenfalls die Milben ein und er verringert den Luftaustausch.

Je besser die Luftzirkulation, desto förderlicher ist das Boxspringbett für Allergiker. Lasse daher genügend Raum, um den Luftaustausch nicht zu beeinträchtigen.

Die passende Matratze

Die meisten Boxspringbetten sind bereits mit einer atmungsaktiven Federkernmatratze ausgestattet. Hierbei sind Tonnentaschenfederkernmatratzen den Bonellfederkernmatratzen überlegen. Sie besitzen eine höhere Federanzahl und damit findet mehr Bewegung statt.

Die Federn wiederum werden auf der Oberseite von einem Schaum abgedeckt. Hierfür bieten sich atmungsaktive Schäume, wie etwa Klimalatex oder ein offenporiger Kaltschaum an. Diese sollten über Luftkanäle verfügen, um einen besseren Luftaustausch[3] zu ermöglichen.

Einen hohen Schlafkomfort bieten zwar Memory-Schäume, diesen erweisen sich für Hausstauballergiker allerdings als weniger geeignet. Sie schmiegen sich so dicht an den Körper, dass dort die Wärme verbleibt und kaum abgegeben wird. Offenere Schaumstoffe sind für Hausstauballergiker die bessere Wahl.

Atmungsaktive Materialien

Um den Milben keinen Raum zu lassen, sollten sowohl die Matratze als auch der Topper aus atmungsaktiven Materialien bestehen. Hierfür eignen sich moderne Varianten mit einem umlaufenden Klimaband. Ebenso eignen sich moderne Kunststofffasern, die besonders luftdurchlässig sind und einen guten Wärmeaustausch ermöglichen.

Neben der Atmungsaktivität ist auch die Reinigung ein wichtiger Faktor. Die Bezüge sollten abnehmbar und bei mindestens 60°C in der Maschine waschbar sein. Sind diese Bedingungen erfüllt, ist das Boxspringbett für Hausstauballergiker eine sinnvolle Anschaffung und führt zu einem besseren Schlaf.

Weitere Tipps für den Umgang mit Milben

Um weniger unter den Symptomen[4] zu leiden, sind die folgenden Maßnahmen ebenfalls nützlich. Diese schaffen ein besseres Schlafklima und als Allergiker leidest Du weniger unter den Symptomen.

Encasing verwenden

Boxspringbett - Encasing
Schütze Dein Boxspringbett mit Encasings, um sicher vor dem Kontakt mit den Allergenen zu sein

Die effektivste Maßnahme, um die Symptome einer Hausstauballergie zu lindern, besteht in dem Verwenden von Encasings. Hierbei handelt es sich um Schutzbezüge, die für Milben undurchdringbar sind. Sie bestehen aus einem feinen Material, welcher den Kot und die kleinen Tierchen zurückhält. Dadurch kommst Du nicht mit den Allergenen in Kontakt und die Beschwerden gehen deutlich zurück.

Intensive Reinigung der Matratze und der Bezüge

Des Weiteren bietet es sich an häufiger die Matratze, das Kopfkissen und die Bezüge zu reinigen. Hierfür ist der Einsatz eines Milbensaugers sinnvoll. Dieser arbeitet mit UV-Licht sowie Vibrationen, um die Milben besser aus der Matratze zu saugen.

Auch der Einsatz eines Milbensprays ist zur Behandlung der Matratze sinnvoll. Dieses wirkt auf natürliche Weise und verhindert eine stärkere Ausbreitung der Milben.

Häufiger lüften

Die Luftfeuchtigkeit im Schlafzimmer ist einer der wesentlichen Faktoren für die Milbenbelastung. Indem Du häufiger lüftest und die Feuchtigkeit in einem optimalen Bereich hältst, fühlen sich Milben weniger wohl. Ein Stoßlüften für wenige Minuten vor dem Schlafengehen bietet sich an, um ein angenehmes Raumklima[5] zu schaffen.

Halte das Schlafzimmer lieber bei kühleren 16 bis 18°C und verzichte auf eine zu warme Schlafumgebung. Dann schläfst Du besser und wirst weniger Milben im Bett vorfinden.

Bettwäsche regelmäßig wechseln

Als Allergiker ist es notwendig die Bettwäsche häufiger zu wechseln und zu waschen. Bei starken Symptomen ist ein Wechsel alle 2 Wochen anzuraten. Lüfte den Topper am Fenster aus, um die Feuchtigkeit zu mindern. Auf diese Weise verhinderst Du ein zu warmes Klima und sorgst für hygienische Bedingungen im Bett.

Polstermöbel und Gegenstände meiden

Milben fühlen sich nicht nur im Bett wohl. Auch in Sofas, Teppichen und Kuscheltieren kommen die kleinen Tierchen vor. Gerade in der Kinderwiege solltest Du aufpassen, diese nicht mit Kuscheltieren auszustatten. Besser ist es hier möglichst minimalistisch vorzugehen und einen größeren Freiraum zu lassen.

Im Schlafzimmer sind Holzmöbel oder Kunstleder von Vorteil, da diese leichter zu reinigen sind und keinen Lebensraum für Hausstaubmilben darstellen. Achte auch beim Kauf des Boxspringbettes auf diese Materialien und verzichte auf aufwendige Kopfteile mit Stoffbezug.

Das Boxspringbett für Hausstauballergiker

Das Boxspringbett ist wunderbar für Allergiker geeignet. Der mehrlagige Aufbau schont nicht nur den Rücken, sondern fördert den Luftaustausch und den Feuchtigkeitstransport. Hausstaubmilben fühlen sich in dieser Umgebung weniger wohl, sodass die Belastung zurückgeht.

Achte als Allergiker beim Boxspringbett auf die erwähnten Eigenschaften und halte das Schlafzimmer möglichst schlicht. Ausgestattet mit Encasings und einer intensiven Reinigung wirst Du kaum mehr die Allergie spüren und Dein Körper profitiert vom angenehmen Schlafkomfort. Somit ist das Boxspringbett rundum eine gelungene Investition in Deine Gesundheit.

Sebastian Jacobitz (M.Sc.)
Sebastian Jacobitz (M.Sc.)
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