RatgeberBabyschlafDein Baby in der Bauchlage - Fördere die Entwicklung mit diesen Übungen

Dein Baby in der Bauchlage – Fördere die Entwicklung mit diesen Übungen

Als Elternteil ist es sicherlich spannend die Entwicklung des eigenen Babys zu verfolgen. In den ersten Lebensmonaten besteht der Eindruck, als würde Dein Baby nur die ganze Zeit auf dem Rücken liegen und schlafen. Obwohl Dein Baby die meiste Zeit des Tages mit dem Schlafen verbringt, sind dennoch deutliche Fortschritte zu erkennen.

Die Bauchlage gilt als erster wichtiger Entwicklungsschritt. Schafft es Dein Baby sich selbstständig auf den Bauch zu drehen, gewinnt es deutlich an Bewegungsfreiheit. Es stärkt die Muskulatur und verbessert die Motorik. Damit Dein Baby mit dem Krabbeln beginnt, muss es zunächst die Bauchlage einnehmen.

Wie schaffst Du es Dein Baby auf diesem Weg zu unterstützen und ist es förderlich, wenn Dein Baby auf dem Bauch schläft?

Deshalb ist die Bauchlage für Dein Baby sinnvoll

Baby krabbeln
Damit Dein Baby früh mit dem Krabbeln beginnt, muss es zunächst die Bauchlage einnehmen

Für Babys gilt die Empfehlung, dass der Schlaf auf dem Rücken stattfinden sollte. In dieser Lage wird der Körper entlastet und die Atmung nicht beeinträchtigt. Sollte Dein Baby bewegungsfaul sein und seinen Kopf kaum drehen oder bewegen, ist ein Lagerungskissen angebracht. Dieses verhindert einen möglichen Plattkopf. Davon abgesehen gilt die Rückenlage für die Schlafposition als gesündeste Haltung für den Körper.

Die Bauchlage ist dennoch vorübergehend eine wichtige Position für Dein Baby. Es sollte selbstständig sich vom Rücken auf den Bauch drehen können. Auf diese Weise stärkt es die Muskulatur[1] und verbessert seine motorischen Fähigkeiten.

Damit Dein Baby nicht nur liegt, ist es förderlich, dass es so schnell wie möglich mit dem Krabbeln beginnt. Dann ist es in der Lage die Umgebung zu erkunden und die eigene Neugier zu stillen.

Um diesen wichtigen Schlüsselmoment zu erreichen, muss Dein Baby zunächst die Bauchlage einnehmen. In dieser Position hebt es den Kopf an und die Arme werden einer höheren Belastung ausgesetzt. Als Erwachsener mag es kaum vorstellbar sein, doch auf dem Bauch zu liegen ist zunächst eine ganz schöne Kraftanstrengung für Dein Baby. Kann es problemlos diese Lage einnehmen, wird der Körper gekräftigt und schon bald kann das Krabbeln beginnen.

Aus diesem Grund ist es wichtig, dass Du Dein Neugeborenes dazu ermunterst die Bauchlage einzunehmen. Diese dient nicht zum Schlafen, sondern fördert die Motorik und sollte vorübergehend am Tage eingenommen werden.

Ab wann kann Dein Baby die Bauchlage einnehmen?

Solltest Du direkt nach der Geburt damit beginnen Dein Baby für die Bauchlage zu begeistern oder benötigt es erst etwas Zeit, bis die körperliche Entwicklung dies zulässt? Folgend erhältst Du einen groben Zeitverlauf, wann die Meilensteine der Entwicklung erreicht werden.

Lebenswoche 0-8

Kind bei Eltern schlafen
Nach der Geburt ist es vorteilhaft, wenn Dein Baby den engen Körperkontakt mit Dir sucht

Zu Beginn benötigt Dein Baby vor allem Ruhe und genügend Schlaf. Es ist noch viel zu schwach und nicht in der Lage sich selbstständig vom Rücken auf den Bauch zu drehen.

Dennoch bietet es sich an das Baby sanft auf den Bauch zu legen. Es wird leicht den Kopf anheben oder drehen. Dies stärkt die Rücken- und Nackenmuskulatur. Mit etwas Übung gelingt es den Kopf von der Unterlage anzuheben, sodass das Kinn nicht mehr die Babymatratze berührt.

Lebenswoche 9-17

Ab dem dritten Monat kommt schon etwas mehr Bewegung ins Spiel. Dein Baby kann sich zwar noch nicht eigenständig drehen[2], doch einmal auf dem Bauch gelingt es sich aufzustützen. Zunächst werden die Ellenbogen zur Hilfe genommen und die Position im Unterarmstütz eingenommen. Später dienen nur noch die Hände zum Abstützen und der gesamte Körper wird leicht angehoben. Dies stellt die Grundposition dar, damit Dein Kind mit dem Krabbeln beginnt.

Nach den ersten 6 Monaten

Bisher war Dein Baby darauf angewiesen, dass Du es in die Bauchlage bringst. Es konnte sich nicht selbstständig von den Rücken auf die neue Position drehen. Ist Dein Baby etwa ein halbes Jahr alt, könnten die bisherigen Übungen von Erfolg gekrönt sein. Dann ist Dein Baby vielleicht ausreichend stark, um selber sich vom Rücken auf den Bauch zu drehen. So kann es eigenständig die Liegeposition variieren, wobei jetzt wichtig ist, dass Du eine optimale Schlafumgebung schaffst. Andernfalls stellt die Bauchlage ein gesundheitliches Risiko dar, die Dein Baby selber nicht einschätzen kann.

Ist die Bauchlage gefährlich?

Die Bauchlage an sich ist für Dein Baby nicht gefährlich. Sie gehört zum natürlichen Entwicklungsverlauf dazu und wird von jedem Neugeborenen erlernt.

In der Bauchlage ist Dein Baby aber Einschränkungen unterlegen. Ein Hauptaugenmerk muss auf die Atmung gelegt werden. Auf dem Bauch fällt es Deinem Baby schwerer Luft zu holen und tief zu atmen. Die größere Gefahr geht jedoch davon aus, dass das Gesicht förmlich auf der Matratze liegt und der Mund bedeckt wird. Dieses Risiko wird von einer Decke, Kuscheltieren oder dem Spielzeug erhöht. Der plötzliche Kindstod[3] tritt gehäuft in der Bauchlage auf. Mit zunehmendem Alter sinkt zwar das Risiko, doch vor dem 10. Lebensmonat solltest Du Dein Baby öfters kontrollieren und die Schlafumgebung sicher gestalten.

Denn kann Dein Baby sich erst mal selbstständig auf den Bauch drehen, wirst Du dies kaum verhindern können. Rund um die Uhr wird es auch nicht möglich sein, Dein Baby beim Schlafen zu beobachten.

Obwohl die Bauchlage weniger gesund ist, ist Panik nicht angebracht. Denn mit einer ordentlichen Schlafumgebung sorgst Du dafür, dass Dein Baby auch auf dem Bauch sicher schläft. Zu Beginn wird Dein Baby sicherlich jede Gelegenheit nutzen, um die neu gewonnene Fähigkeit auszuprobieren. Bemerkst Du dies, dann schaffe eine sicheren Schlafplatz und lege Dein Baby bei nächster Gelegenheit zum Schlafen wieder auf den Rücken.

Die Bauchlage sicher gestalten

Unter Umständen kann die Bauchlage eine Gefahr für Dein Baby darstellen. Dies gilt vor allem für übermäßig volle Kinderwiegen. In denen ist das Risiko hoch, dass die Atmung beeinträchtigt wird. Mit einer achtsamen Gestaltung minderst Du die Gefahr, sodass Dein Baby ohne gesundheitliche Einschränkungen auf dem Bauch liegt.

Weicher Schlafplatz

Baby Schlafplatz
Der Schlafplatz sollte minimalistisch eingerichtet sein

Beginnt Dein Baby sich auf den Bauch zu drehen, muss der Kopf geschützt werden. Im Verhältnis zum Körper ist der Kopf relativ schwer. Sein Gewicht kann bis zu 1/3 des gesamten Körpergewichtes ausmachen.

Damit der Kopf keinen Schaden nimmt, bietet es sich an ein Babynest zu verwenden. Diese sind ausreichend weich und ermöglichen eine angenehme Ablagefläche. So kann es nicht passieren, dass der Kopf plötzlich zu Boden sinkt auf einen harten Untergrund aufschlägt.

Ein dickeres Kopfkissen oder eine Decke sind nicht notwendig. Diese könnten eine Gefahr darstellen und sind lieber aus der Schlafumgebung fernzuhalten.

Auf dem Rücken schlafen

Die Bauchlage sollte nur vorübergehend eingenommen werden. Lege Dein Baby am Abend auf den Rücken, damit es in dieser Position einschläft. In der Rückenposition erfahren der Kopf und die Halswirbelsäule eine bessere Entlastung. Für längere Zeit auf dem Bauch zu liegen ist für Dein Baby ziemlich anstrengend. Daher ist es besser es weiterhin auf dem Rücken schlafen[4] zu lassen, um Verspannungen und Haltungsschäden zu vermeiden.

Dein Kind beaufsichtigen

In den ersten Monaten wird es Deinem Baby noch nicht gelingen sich auf den Bauch zu drehen. Du musst also keine Angst haben, dass es sich schon früh umdreht und auf dem Bauch liegend einschläft.

Ist Dein Baby dazu aber in der Lage, musst Du gerade zu Beginn etwas vorsichtiger sein. Kontrolliere des Öfteren die Schlafposition und lege Dein Baby wieder auf den Rücken, falls es sich selbstständig gedreht hat.

Ein minimalistischer Schlafplatz

Befolge zudem die allgemeinen Empfehlungen für einen sicheren Schlafplatz Deines Babys. Belasse Kuscheltiere und Spielzeug lieber außerhalb[5]. Diese mögen zwar niedlich neben Deinem Kind aussehen, doch hilfreich sind sie nicht. In der Wiege sollte sich nur die Matratze und vielleicht ein dünnes Kissen befinden. Auch eine Decke ist nicht notwendig und stattdessen reicht ein Babyschlafsack vollkommen.

In dieser eher spartanisch eingerichteten Umgebung besteht nicht die Gefahr, dass Dein Baby sich verletzt oder die Luftzirkulation beeinträchtigt ist. Somit kann es auch für längere Zeit auf dem Bauch liegen, ohne dass eine ernste Gefahr besteht.

Tipps, um Dein Baby für die Bauchlage zu ermuntern

Für Dein Baby ist es wichtig, dass es versucht in die Bauchlage zu gelangen. Die folgenden Tipps unterstützen Dein Baby dabei und es wird sich in dieser Position viel wohler fühlen.

Das Baby auf Deinen Bauch legen

Dein Baby sollte sich möglichst schnell an diese Position gewöhnen. Bereits nach der Geburt kannst Du es auf Deinen Bauch legen und somit ganz nah am Körper belassen. Auf dem Bauch liegend beruhigt sich Dein Baby und es spürt den körperlichen Kontakt. Auch wenn diese Haltung sehr entspannt ist, solltest Du dabei nicht einschlafen. Ansonsten besteht die Gefahr, dass Dein Baby von Deinem Bauch rutscht und sich verletzt.

Die Dauer der Bauchlage erhöhen

Auf dem Bauch zu liegen ist für Dein Baby zunächst eine große Herausforderung. Es erfordert etwas Übung, bequem in dieser Position zu liegen. Daher solltest Du zum Anfang die Dauer noch möglichst kurz halten.

Mit zunehmendem Alter ist es möglich die Bauchlage Schritt für Schritt länger auszuführen. Belasse Dein Baby so lange auf dem Bauch, wie es sich wohlfühlt. Ist es zu anstrengend und die Bauchposition ist unangenehm, wird sich Dein Baby lautstark äußern. Dann drehe es sanft wieder auf den Rücken, wo es sich ausruhen kann.

Spielerisch zum Drehen verleiten

Dein Baby erkundet neugierig die Umgebung. Spielzeug wird dabei ganz nah beäugt. Indem Du ein Stofftier vor Dein Baby hältst, kannst Du es dazu verleiten sich zu drehen. Lege das Stofftier neben Deinem Baby ab und es wird den Kopf drehen. Mitunter wird dabei schon begonnen, die Bauchlage einzunehmen.

In der Bauchlage entspannt das Krabbeln beginnen

Nach der Geburt ist Dein Baby noch schwach und kaum in der Lage sich zu bewegen. Es liegt vorwiegend auf dem Rücken und kann höchstens den Kopf zur Seite drehen. Den gesamten Körper in eine andere Position zu verlagern ist nicht möglich.

Die Bauchlage ist eine wichtige Voraussetzung, damit Dein Baby mit dem Krabbeln beginnt. Nur wenn es stark genug ist, sich auf allen Vieren zu halten, wird es anfangen sich auf diese Weise fortzubewegen.

Fördere aktiv die Entwicklung, indem Du Dein Baby dazu ermunterst die Bauchlage einzunehmen. Diese Position sollte aber nur für kurze Zeit gehalten werden. Gesünder ist es weiterhin, wenn Dein Baby auf dem Rücken schläft. In der Bauchposition besteht die Gefahr, dass die Atmung schwerfällt und Kuscheltiere oder Spielzeug den Mund bedecken.

Belasse die Schlafumgebung so minimalistisch wie möglich. Dann wird es kein Problem darstellen, falls ab dem 6. Monat Dein Baby selber in der Lage ist sich auf den Bauch zu drehen.

Stärke die Muskulatur und Motorik Deines Nachwuchses, indem Du es aktiv an die Bauchlage gewöhnst. Dann wird es schon bald mit dem Krabbeln beginnen und den nächsten persönlichen Meilenstein erreichen.

Sebastian Jacobitz (M.Sc.)
Sebastian Jacobitz (M.Sc.)
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